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Montag, 10. März 2014

EINE NEUE REISE ... 2015

AUSGERECHNET ALASKA / NORTHERN EXPOSURE
















ES GEHT WIEDER LOS !!
FOFTAIN HAT HUMMELN IN DER HOSE !!

Dabei sein, wie nach und nach ein neuer Blog entsteht?
Dabei sein, wie aus einer Idee eine neue Reise entsteht?

IT'S STARTING AGAIN! 
FOFTAIN HAS BUMBLEBEES IN HIS PANTS! 

Taking part, my new blog is growing up step by step? 
Taking part building a journey out of an idea?

MEIN NEUER BLOG 
MY NEW BLOG

 "Click here"   INTO THE BLUE 2016

Wenn Du weiter meine Mails erhalten willst, dann tue einfach gar nichts!
If you want to go on getting my mails, do simply nothing!
Wenn nicht, schreibe eine böse Mail an rubberfisk@gmail.com !
If you don't, write a cross mail to rubberfisk@gmail.com

Sonntag, 2. Februar 2014

ZWEI ARTIKEL! 1. Abschied von Amerika 2. Ein Reisebericht über "Big Island" mit Fotos

Abschied von Amerika

.
Nun haben die Ereignisse einen letzten Artikel erforderlich gemacht, anders als gedacht, endet mein Reiseblog nicht auf Hawaii sondern auf dem Rückflug von Atlanta nach Zürich.

Ich bin also von Honolulu in einem grauenhaften Flughafenhotel gestartet nach Los Angeles, verbrachte dort eine furchtbare Nacht im Wartesaal des Airports und flog dann am Morgen um 6:45h total übernächtigt, nach einem Scheissfrühstück bei "Wendys" nach Atlanta.
Über den Flug lässt sich nicht viel sagen, ausser, dass ich einige erfolglose Versuche zu schlafen unternahm und aus dem Fenster versuchte Orientierungspunkte am Boden zu erkennen, da wir zeitweise entlang meiner Route nach Westen flogen. Ebenfalls erfolglos ... vielleicht waren wir zu weit südlich.
In Atlanta sass ich dann wieder ein paar Stunden im Wartesaal, meine Müdigkeit hatte sich in eine Art hypertropher Wachheit gewandelt und an Schlaf war nicht zu denken.

Was mir dann passiert (passieren im eigentlichen Sinne von "vorbei gehen") ist - das glaubt mir sowieso niemand! Ich könnte es also sein lassen, es zu schreiben, zu veröffentlichen.


Zumal ich vermutlich langsam in den Verdacht gerate, mir meine Geschichten auszudenken.

Nichts desto trotz ... was passiert, mir begegnet, wird aufgeblättert, möge sich die verehrte Leserin doch ihren eigenen Reim drauf machen.

Zur Sache! ... man erinnert sich vielleicht:
Mir begegnete auf meiner Reise mehrmals der gleiche Typ.
Auf der Mesa Verde, in der Wüste zwischen Kingsman und Las Vegas und dann auf Maui vor dem Restaurant "The Threes"
Heute ist der 28. September, es ist 18:00 in Atlanta USA ... ich schreibe das um mich der realistischen Wahrnehmung wenigstens anzunähern ... nein! ... eher selber zu versichern.

Ich sitze im Flieger von Atlanta nach Zürich, wir haben eine leichte Verspätung.
Die Maschine rollt zur Startbahn, muss jedoch warten bevor sie auf die Piste darf.
Seitlich der Warteposition ist eine Strasse, davor ein Zaun und dahinter ein Zaun, vielleicht 80m entfernt vom Flugzeug dann ein Streifen Wiese vor einem Laubwald.
Aus dem Wald tritt eben eine Gruppe Pferde auf die Wiese. Ich freue mich jedesmal  wenn ich Pferde sehe, seit ich reiten gelernt habe. Ich wundere mich, dass die Pferde so dicht am Flughafen stehen, wundere mich, dass sie keine Angst haben vor den lauten Geräuschen der Flieger.

Dann sehe ich, dass auf einem der Pferde ein Reiter sitzt. Er kreist langsam um die kleine Herde. Er scheint völlig entspannt, reitet wirklich gut, ein Cowboy ... hier fast mitten in der Stadt.
Die Scheibe des Fensters refektiert ein wenig, ich presse eine Hand zwischen mein Gesicht und das Plastik um besser sehen zu können.

In dem Moment hält der Reiter inne in seiner Runde um die Pferde.
Er reitet auf den Zaun zu, bleibt kurz davor stehen, stellt sich im Sattel auf, schaut über die Strasse herüber zu uns.
Dann hebt er - genau wie ich -  eine Hand an sein Gesicht um die Augen zu verschatten. Er schaut in meine Richtung, ich habe den Eindruck, er schaut mich an.

Langsam, sehr zögernt nimmt er die Hand wieder runter, als habe er etwas Interessantes gesehen, das er nicht aus den Blick verlieren will. Dabei setzt er sich langsam in den Sattel zurück.
Ich starre ihn wie gebannt an. Da steht er erneut im Sattel auf, hebt die Hand und winkt ... scheint mir zu winken. Die Pferde stehen alle nebeneinander und blicken ebenfalls in meine Richtung.
Ich spüre die Verbindung zu ihm und den Pferden, winke zurück, nur eine kleine Bewegung, soviel wie das Bullauge vom Flugzeug eben zulässt.
Es ist schwer auf +/- 80m durch ein nicht ganz klare, refektierende Fluzeugfensterscheibe ein Gesicht zu erkennen ... aber ich weiss in dem Moment mit ganzer Sicherheit ... ich hab zum vierten Mal den selben Mann getroffen.
Er scheint zu grinsen! Unmöglich, dass er mich gesehen oder gar erkannt hat oder auch nur das Winken. Er tippt sich kurz mit dem Finger an die Krempe des Cowboyhuts - wie zum Gruss - dann wendet er das Pferd und reitet ohne sich nochmals umzudrehen davon.
Die kleine Herde folgt ihm gemächlich.
Ich sitze noch eine Weile wie gelähmt da und schaue ihnen nach, obwohl sie inzwischen unter den Bäumen verschwunden sind.
Als ich mich endlich losreissen kann und in den Sitz zurücklehne und umschaue, guckt mich die ältere Dame neben mir besorgt an. "Everything O.K.?" fragt sie mich. Erst jetzt bemerke ich; mein Gesicht ist nass von Tränen.
Was für ein Abschied von Amerika!



Big Island

The "Saddleroute between Kailua Kona and Hilo / Die Sattleroute zwischen Kailua Kona und Hilo

At the side of Saddleroute in the clouds / Seitlich der Sattleroute, in den Wolken

View under and above the clouds / Blick sowohl unter als auch über die Wolken

View from my room in the "Kona Tiki" Hotel / Blick aus meinem Zimmer im "Kona Tiki"

Blogging with a view / Bloggen mit Aussicht

Angeblich sieht man auf Hawaii einen grünen Streifen im Sonnenuntergang

The "Kona Tiki" Hotel my home for nearly two weeks / Das "Kona Tiki" mein Zuhause für fast 2 Wochen

Typical "Big Island" / Typisch "Big Island"

At the Hawaiian Islands often different worlds encounter to each other / Auf Hawaii begegnen sich oft Welten

.

 

 BIG ISLAND

Seriöse Worte

Was die Europäer als "Hawaii" bezeichnen, ist eine Inselkette von ca. 350 Meilen Länge, die sich in einem leichten, nördlich gewölbten, Bogen spannt, fast 4000 Km vor der Küste des Nordamerikanischen Kontinents.
Die Inselkette besteht aus ca. 140 Inseln und Atollen, die grössten (und bewohnten) sind von West n. Ost Niihau, Kauai, Oahu (mit der Grosstadt Honolulu), Molokai, Lanai, Kaihoolawe, Maui und Hawaii.

Alle Inseln sind vulkanischen Ursprungs und alle sind über dem selben HotSpot entstanden (wenn ich nicht irre in obiger Reihenfolge) , während sich die Erdkruste langsam über ihn hinweg bewegte.
Die Inselgruppe liegt etwa (selber rausgmessen) auf der Höhe von Mexiko City und hat ein ganzjährig warmes Klima.
Hawaii -oder "Big Island"- ist die grössste der Inseln in der Kette. Irgendwo habe ich gelesen, alle anderen Inseln würden auf ihr Platz finden.
Soviel mal an Seriositäten.


Was mich begeistert ist die Vielfalt der Klimazonen.

Auf wenigen Kilometern steigen die Inseln vom Meeresspiegel bis auf über 4000m an, auf dem höchsten Vulkan der insel liegt mitunter Schnee, während am Strand die Touristen im warmen Ocean planschen.
Am Küstensaum ist es tropisch warm, manchmal heiss (heute 95°F = ca. 37°C).

Mit kurzem Übergang ändert sich das Klima zur Hochebene hin, zwischen den beiden grossen Vulkanen ist es trocken wie in der Steppe und auf der windzugewandten Seite regenen sich die Wolken ab bevor sie von der Insel in die Höhe getrieben werden.

So gibt es im Übergang (den ich am liebsten habe) eine Zone von Nebelwald.
Stell Dir vor, Du fährst durch eine trocken Steppe, teils zwischen riesigen Lavafeldern hindurch. Am Horizont siehst Du eine Wolke. Du fährst in die Wolke hinein, es beginnt zu nieseln, wie in dichtem Nebel und dann zu regen ... und die Landschaft wandelt sich, auf eine Distance von nur wenigen 100 Metern, von heisser, karger Dürre zu feuchtwarmer Vegetation ... keine Ahnung warum, aber mich fasziniert das jedes Mal aufs Neue.

Am besten kannst Du alle Klimazonen erleben, wenn Du von Kailuna-Kona  über die "SattleRoute" (Hwy 200) nach Hilo fährst. Was übrigens bei der Hitze am Ocean eine erfrischende Erfahrung sein kann, denn oben ist es gut 10°C kühler. Wenn Du ein wenig laufen willst, dort oben, dann nimm eine dünne Regenjacke mit.

Ein Erlebnis an der Sattelroute

Ich stieg aus, auf knapp 3000m am Informationshäuschen am Mauna Kea. Schilder warnen davor, ohne Aklimatisierung weiter zu fahren bis zum Gipfel. Die Höhenkrankheit droht ab 3500m undd war am Tag davor Tauchen gewesen. So war ich vorsichtig.

Es nieselte ein wenig, die Sonne war über dem Nebel (der Wolke in der ich grad stand) nur schwach zu erkennen. Ein schmaler Weg führte von der Strasse weg, hinein in die Lavafelder, den Hang des Mauna Kea hinauf.

Schon nach 100 m hörte und sah ich die Strasse nicht mehr. Da der Weg jedoch gut erkennbar war, keine Abzweigungen hatte, stehts bergan ging und ich ich meinen guten alten Kompass dabei hatte, ging ich weiter.
Es war sehr still hier oben, kein Vogel war zu hören und der Nebel dämpfte alles noch mehr.
Die Steigung war nicht all zu gross, der Untergrund gut befestigt, so kam ich ganz schnell voran. Ich dachte, ich könne es schaffen bis oberhalb des Nebels zu gelangen und ein paar Fotos über den Wolken zu machen von den beiden Vulkankegeln.
Der Weg wurde steiler und ich kam recht ins Schnaufen. Auch der Untergrund war jetzt nicht mehr so einfach wie zuvor und ich musste mit meinen leichten Schuhen auffpassen wo ich hintrat.
So nahm ich nochmal den Kompass hervor und kontrollierte die Richtung - der Weg lief fast exact nach Norden und da die "Sattleroute" Ost_West" läuft konnte ich sie auf dem Rückweg gar nicht verfehlen.

So beruhigt stapfte ich weiter durch den Nebel, der nun so dicht war, dass ich nur etwas um die 5 Meter vorraus schauen konnte.
Mitten in der Stille hörte ich plötzlich Schritte, das Knirschen von Schuhen auf dem grobkörnigen Lavasand. Ich bleib stehen und lauschte. Es kamen noch drei oder vier Schrittgeräusche, dann war wieder es wieder ruhig.
Ich dachte ich habe mir das nur eingebildet, denn inzwischen war es mir ein wenig unheimlich in dem fremden Gelände im dichten Nebel.

Dann hörte ich die Schritte wieder und diesmal waren sie näher als zuvor ... sicher nicht mehr als 15 m entfernt, aber ich konnte die Richtung nicht ausmachen.

Ich rief ganz laut "hey ... anybody out there?"
Jemand antwortete in einer Sprache, die ich nicht kannte, dann kurz dannach auf englisch: "Stay where you are!"


Er war auch gross - aber hawaiianisch "normal" gross ... "BigBoy" habe ich diese Sorte Männer immer etwas scherzhaft genannte, etwa 1.90m gross, recht dick ... aber irgendwie werde muskulös noch fett ... hawaiianisch eben.
Er wirkte friedlich, trug nur ein weisses T-Shirt mit irgendeinem Zeichen drauf - Turtles glaube ich? .. und Jeans und Sandalen.

"Where are you going?" fragte er mich ... ohne das übliche "Aloha" davor!!
"Up the mountain ... to look over the clouds ... take a photo!" antwortete ich ihm und versuchte ihn anzulächeln.
Er lächte gar nicht, er sagte nur "No!"   

"Is it forbitten" fragte ich ihn ... er schaute mich einen Moment an und sagte wieder nur "No"
Dabei machte er ein sorgenvolles Gesicht.
Dann begann er wieder in der fremden Sprache zu rednen (hawaiianisch?), stoppte aber sofort wieder und redete auf englisch weiter "Do not go long here, please! This is an important area for us. Go back please!, Dont go here, dont make photos, please"
Seine erste Miene, und die fast fürsorgliche Art wie er es sagte, beeindruckten mich tief - er hatte nichts von der Unnahbarkeit der Amerkikaner ... die ich sonst oft antraf. Er war voll da."O.K. ... man! I`ll go back!" Ich drehte mich rum und wollte grad losgehen, da begann er wieder zu reden: "Thank you! Listen: You dont take the left path, you understand? ... do not go left!
Ich verstand nicht ganz ... wo sollte es links gegangen sein, ich hatte sehr auf Abzweigungen geachtet. "There was no way!" sagte ich ihm "only this one"
"Oh yes ... there is one! Do not go left! Go right! Left is dangerous!"
Dann grinste er mich an und sagte "Aloha!" Was eigentlich eine Begrüssungsformel ist, in Wirklichkeit aber "Willkommen" bedeutet.
Er drehte sich rum und ging weg, verschwand im Nebel ... hätte ich nicht noch eine Weile seine Schritte gehört, ich hätte wohl geglaubt, ein Gespenst sei mir begegnet.

So ging ich ein wenig verwirrt den Weg zurück.
Nach vielleicht einem halben Kilometer kam ich tatsächlich an eine ganz deutlich sichtbare Abzweigung. Der Hauptweg schien nach links zu führen und nach rechts ging ein schmalerer Pfad.
Ich dachte jedoch an BigBoy und nahm den rechten Weg.
Ich merkte bald, dies war garantiert nicht der Weg den ich gekommen war .. ich dachte "der Kerl hat mich verarscht" und schaute auf den Kompass ... ich ging ganz leicht nach südwest.
So konnte ich die Strasse auch nicht verfehlen ... obs nun der richtige Weg war oder nicht ... also ging ich weiter. Nach einer ganzen Weile hörte ich tatsächlich Autos und kurz darauf ... ich traute meinen Augen nicht, stand ich genau vor dem Parkplatz mit meinem Wagen drauf, an dem ich gestartet war. Gut hatte ich auf BigBoy gehört.

Damit war die Geschichte aber noch nicht zuende.
Am Sonntag ging ich auf den "FarmersMarket" um Geschenke zu kaufen. Für mich selber wollte ich einen Lavastein an meine Halskette.
Die Frau am Schmuckstand half mir weiter und brachte mich zu einem anderen Stand mit einem extrem deutsch aussehenden, älteren Mann hinterm Tisch ... und tatsächlich ein Auswanderer.
Wir plauderten eine Weile über Deutschland, USA und Hawaii über Job und Geld und Hotels.
Als ich ihn fragte ob er einen kleine, schwarzen Lavastein mit Loch für meine Kette habe, tat er etwas betreten und sagte, wenn ich ihm einen Stein bringe, er würde das Loch reinbohren.
Eine offenbar hawaiianische, kleine zarte Frau, der die die ganze Zeit an dem Stand rumgewuselt hatte, ich war nicht ganz sicher gewesen, ob sie dazu gehörte oder eine Kundin war, stellte sich auf ein Mal hinter den Mann und sagte in gebrochem Deutsch: "keine Steine mitnehmen von den Inseln" ... "und Du machst kein Loch!!" zu dem Mann.
Er zuckte mit den Schultern ... sie fuhr fort ... "makes unlucky Steine mitnehmen, nicht gut!" Dann sagte sie einen Namen auf hawaiianisch " (......) do`nt want it, do`nt allow it"
Ich verstand es als Namen einer Gottheit und fragte nicht weiter.

Dann erzählte ich ihr die Geschichte vom Mann am Mauna Kea.
Sie blickte sehr erst: "
You've been lucky that you met Chawai. He is a keeper. You've been very lucky! Do not go there any more!"
Sie kannte den Mann vom Berg ... ich war beeindruckt, hier gibt es eine Kultur die im Verborgenen lebt.
Ich fragte nicht weiter, denn das ist nicht meine Sache.
Aber als ich ging, kam die Frau um den Tisch herum, klopfte mir auf die Schulter, war auf einmal sehr amerikanisch und sagte "Well done, honey" zu mir und "Aloha ... willkommen auf Hawai`i!"


So gab es 2 Lektionen in hawaiianischer Ursprungskultur gratis, aber keinen Lavastein und kein Photo über den Wolken ... ein guter Tausch finde ich.




Hotel

Ich habe mich nun nach einigen Wirrungen und Irrungen (das Hotel welches ich dachte gebucht zu haben gabs nicht (mehr?)) in Kailua-Kona in einem kleinen Hotelchen direkt am Meer eingemietet. Die Brandung ist so laut, dass ich in der Nacht aufstand und meine Ohrstöpsel suchte. Eine Weile ist das Getose ja ganz abenteuerlich, zumal die Brandung seit gestern - nach einem famosen tropischen Wolkenbruch - doppelt so hoch ist wie an den Tagen zuvor, aber wenn ich schlafen will, brauche ich Ruhe ... also Ohren zu.
Nach der 1. Nacht komme ich inzwischen keine Ohrstöpsel mehr, ich möchte die Brandung nicht mehr missen im Schlaf.
Das Hotelchen "Kona Tiki" liegt etwa eine Meile südlich von Kialua-Kona und steht so dicht am Ocean, das bei hoher Brandung die Gischt in den Pool und Garten schäumt, einmal am Morgen war der Balkon nass von Salzwasser, es war bis in den dritten Stock gespritzt.
Hier habe ich für die letzten Tage der Reise so etwas wie ein "Zuhause" gefunden.
Da ich nicht reserviert hatte und das Hotel auf Monate im Vorraus gebucht ist, muss ich manchmal täglich das Zimmer wechseln ... aber Jan, die Besitzerin müht sich redlich mir immer einen Raum zu geben, so kann ich bleiben bis zum Abflug in einer Woche und sie kann ihre kurzzeitig leeren Zimmer mit mir abdecken.
Link zum Hotel: http://www.konatikihotel.com/

Mein Lieblingsstrand ist der, den mir Vau empfohlen hat, etwa 10 Meilen nördlich der Stadt, Einfahrt gegenüber vom Hawaiian Veteran Cemetry.
Auch dort heute die Brandung höher den je und der Spass beim Baden auch.

Was habe ich die letzten Tage getan?

Montag zog es mich in die Berge zurück nach drei Tagen Strandleben.
PferdeReiten auf er Ranch auf Hawaii - darauf muss amn erstmal gestossen werden. Ich ritt zum 1.Mal auf einem andern Pferd als Guss, auch noch auf einer Stute. Nach ein paar Startungereimtheiten kamen wir ganz gut miteinander aus.

Die Ranch die das Reiten anbietet, habe ich nicht gesehen, sie organisieren es von einer Scheune aus. Stiefel, Helm und Getränke werden gestellt (das ist eher ungewöhnlich)und das ganze wirkt recht routiniert. Den Preis fand ich O.K. und die Begleitung auch, er führte uns gute 2 1/2 Stunden über die Weiden der Ranch, es geht teils recht rauf und runter und über steile Hänge ... ein wenig Schwindelfreiheit ist gut.

Die Pferde waren gepflegt und gutmütig, sind jedoch sehr auf die Tour eingespielt und auf den Begleiter fixiert. Wenn er stehen bleib, um z.B. ein Gatter zu öffen, sind sie nur mit rechtem Einsatz dazu zu bringen weiter zu gehen, bevor er startet. So entsteht ein gewisser Karawanenefekt: man trottet eigentlich die ganzen Zeit hinter dem Führer her.
Ein erfahrenerer Reiter als ich, würde damit ev. besser zurechtkommen.

Im Grossen und Ganzen: empfehlenswert, wenn man nicht zu hohe Erwartungen hat.
Übrigens die Landschft und die Aussicht auf den 1200m tiefer liegenden Pacific ist unüberbietbar.
Winddichte Jacke mitnehmen (es ist sehr windig dort oben) und eine Kopfbedeckung geben die Sonne. Ich hatte nur die Jacke und dafür dann einen kräftigen Sonnenbrandd - obwohl ich schon braun war.
Link zur Ranch: http://www.panioloadventures.com/paniolo_ride.htm

Dienstag gings dann nicht in die Berge hinauf, sondern unterhalb des Meeresspiegels an ihnen hinab.
ScubaDiving im Pacific zum zweiten Mal im Pacific.
Statt dem Manta Nachtdive habe ich zwei Tauchgänge am Tag gebucht.
Beide vom Boot aus. Beide sehr in Küstennähe - sicher nicht weiter als 200m vom Strand.
Die Tauchgänge gingen - wie schon auf Maui - nicht tiefer als 12m ... zum Teil liegt das daran, dass in dieser Tiefe das meiste (interssanteste) Leben ist, dannach gehts dann den Inselsockel recht steil einige 1000 m runter.

Beim ersten Tauchgang kamen für gleich zwei Primieren zusammen:

1. Höhlentauchen in "Suck em up", eine vielleicht 20-25 m tiefe Höhle, vorn mit grosem Portal, dann sich schnell verengend. In der Höhle spürt man recht heftig den Seegang, der hier eine kräftige Strömung entstehen lässt. Zum Glück kannte ich Strömungstauchen ein wenig von den Azoren und war so über die Kraft nicht überrascht. Ich kam relativ gut zurecht damit. Nach der Engstelle geht es dann durch ein Loch in der Höhlenwand (Durchmesser ca. 2-3m) wieder raus.
Man muss den Moment abpassen, wenn der Sog der Strömung aus dem Loch raus geht, Dich durchsaugt sozusagen ... eben: "Suck em up" ... ein wenig navigieren, damits einen nicht an die Wand wom Loch knallt und ... man ist durch ... und vor Dir liegt nach dem Dunkel der Höhle ... der freie blaue Ocean .... ein "Aaaaahhhhh"-Gefühl!!!!
2. Hai !!!
... und nein! ich hatte fast keine Angst!
Er (sie?) lag im Eingang der Höhle und ... wir mussten an ihm vorbei. Platz zum Navigieren zwischen Höhlenwand und Hai ca. 4 m ... dazu die Strömung, die das alles noch ein wenig  spannender macht.
Wenn ich es nachherr richtig verstanden habe, war es ein WeissspitzenHai und die Meinungen über seine Länge variirten zw. 10 und 12 Fuss (3,0- 3,5 m) ... ich hab nicht so genau hingeschaut und schon gar nicht verrsucht ihn zu vermessen.
Das gemeine ist eigentlich, als ich am Hai vorbei war, sog mich die Strömung bei jeder Welle wieder ein Stück zurück Richtung Hai ... und ich konnte mich nicht umdrehen um zu schauen wie nahe ich ihm war oder ob er gar hinter uns her kam. Das Gefühl würde ich mal als "mulmig" mit einem "+" davor beschreiben!
Wieder an Bord, fuhr der Skipper ein paar Meilen in den offenen Ocean hinaus mit uns. Er zeigte und Define, so nah und so deutlich habe ich sie nie zuvor gesehen.
Sie schwammen langsam mit dem Boot, sprange aus dem Wasser und schienen gar keine Angst zu haben. Einer hob den Kopf aus dem Wasser und guckte uns einen Moment an.
Whoww was für schöne Tiere!!
Ein Stück weiter draussen dann ein grosser Hai an der Oberfläche ... diesmal hatte ich Zeit und Ruhe zum Länge schätzen ... sicher 4 m.
Er wirkte wesentlich weniger interessiert und kommunikativ als die Delfine. Eben ... ein Fisch! Als wir näher kamen, drehte er ab und tauchte langsam weg.
Der 2. Tauchgang war wesentlich entspannter. Als ich vorher fragte wie der Taquchspot heisst antwortete der Guide: "High Rock" ... ich vergass zu übersetzen und dachte nur ... "ne!! nicht schon wieder Haie" ... ... O.K. das wars dann eben nicht! Wir sahen auch keins von den Tieren mehr ... ich war nicht unglücklich!!
"High Rock" ist eben ein Felsturm, ein Lavagebilde, dass aus ca. 12m Tiefe bis kurz unter die Oberfläche ragt.
An ihm kann man ganz gut die verschiedenen Lebensformen in unterschiedlichen Tiefen erkennen ... sagte der Guide vorher.
Ich hatte jedoch plötzlich genug mit meiner eigenen Lebensform zu tun, denn der Atemautomat fing an zu spinnen.
Beim Einatmen liess er nur dann genug Luft durch, wenn ich richtig feste saugte, dass wurde mit der Zeit so anstrengend, dass ich den Octupus (Ersatzautomat) nahm. Dannach wars gut.
Getaucht bin ich mit http://www.konahonudivers.com/
Leute auf die man sich verlassen kann, würde ich sagen!
Viel gelernt an einem Tag!

Gestern, Mittwoch bin ich dann in den Norden der Insel gefahren ... zum 2. mal ... es gibt ein fast!! unerreichbares Gebiet im Norden, geschützt durch eine sehr hohe Steilküste.
Ich habe mir die Küste bei den beiden Malen die ich im Norden war von beiden Enden (Sackgassen) angeschaut ... es sieht verführerisch grün-urwaldig-hawaiianisch aus.
Man kann dort Wandern ... aber wenn ich auf der Karte richtig gelesen haben, man kann es nicht ganz DURCHwandern. Ausserdem sehen die Aufstiege auf die Lavarücken aus, als  brauche man viel Kondition und ev. ein Seil.

Der Ranger am Parkplatz zuckte mit den Schultern als ich ihn fragte ob man auch auf eigene Rechnung gehen könne "Yeah ... but dont go alone!" ... es gibt geführte Touren dort. Ein andermal vielleicht .... ! Foftain hat jetzt Ferien ... fast noch eine ganze Woche!
Ich tue nur das, nachdem mir grade so ist ... das MÜSSEN kommt dann ab Anfang Oktober schon früh genug wieder zu mir!


Heute ist Fauli und Bloggertag.
Morgen ... je nach Wetter (es ist nicht sonnig auf Hawaii!) Strand oder nochmals in die Berge hoch.
Die kommenden Tage ... ich hab keine Ahnung!!

Heute am Abend gehe ich jedenfalls ENDLICH mal ein paar Mai Tai`s trinken in Don`s Bar ... Tip von Jan!

Damit ist mein Reiseblog EIGENTLICH abgeschlossen!
Der Westlichste Punkt der Reise ist schon lange erreicht, die Zeit geht ihrem Ende zu und das Geld ebenfalls.

Es gibt dann sicher nochmals etwas Abschliessendes wenn ich wieder daheim bin per Mail.

MAHALO und "hang loose"
Foftain

Donnerstag, 12. September 2013

About the beauty or Maui II / Von der Schönheit oder Maui II

"Tropical Rain II" ... this photo is mine / dies Photo ist von mir!

after the Rain

Sun and Rain

Our home for two days in "Hana Bay" / unser Zuhause für 2 Tage in "Hana Bay"

RainforstRoadBridge / RegenwaldStrassenBrücke

Our Jeep under a 35ft high bamboo / unser Jeep unter einem 12m Bambus

Maui southwest / Südwest Maui

Black `n Blue / Schwarz und Blau

up to the Pu ù Ula Ula - in distance Big Island / hoch auf den Pu ù Ula Ula in der Entrfernung Big Island


two colored / zweifarbig

the crater / der Krater

above the clouds / über den Wolken

Observatory / Observatorium

observ the cloud / beobachte die Wolke

Earth and sky / Erde und Himmel

Lodging / Nachtquartier

Blogging at the beach - strangely lost the article!! may be the best could happen to it!
Bloggen am Strand - seltsamerweise ging der Artikel verloren!! vielleicht das beste was ihm passieren konnte.
Wie die aufmerksame Leserin und der aufmerksame Leser inzwischen wohl bemerkt haben ... und wie ich selber auch immer wieder bemerke, es fällt mir schwer "Schönheit" zu beschreiben.
Lange habe ich darüber nachgedacht und mir ,von sich berufen fühlender Stelle, auch herbe Kritik einstecken müssen ob des unparadisischen Umgangs mit dem Paradiesischen.

Nichtsdestotrotz - es will mir nicht so recht gelingen.

So fand ich nach längerem Nichtstun und Nichtsdenken heraus, dass "Schönheit" sozusagen über den Dingen steht.
Lassen wir jetzt mal die Diskussion darüber was als "schön" anzusehen ist und noch viel mehr lassen wir dieselbe über das was als "paradiesisch" empfunden wird.
Oder wie die Friesen sagen: "Wat dem en sin Uhl, dat is dem annern sin Nachtigal"
(Übersetzung und Interpreation auf Anfrage!)

Jedenfalls, was ich sagen will, ist, dass Schönheit ein recht komplexer Vorgang ist, der sich, jedenfalls dann wenn man solche Plattheiten wie "schön" oder "unglaublich" oder "paradisisch" vermeiden möchte, doch recht hartnäckig einer Verwortlichung entzieht.
Es sei denn, man sei literarisch hochbegabt (was ich nicht bin) und selbst dann, dünkt mir, sind damit schon so einige, die sich selber als sogeartet betrachteten - ich entschuldige mich nicht für meine Ausdrucksweise - auf die Fresse gefallen.

Warum um des blauen Himmels Willen erzähle ich das fragten sich beiden, die Leserin und der Leser ?!
Weil ... ich soll ... ja soll! Hier Maui beschreiben.

Gut vorbereitet, mit "Full Color Topographic Map" sitze ich im Appartment in Kona auf "Big Island" und ringe um Worte ... weil mich das Schreiben entspannt, schreibe ich also, bevor ich schreibe ... über das Eigentliche, nämlich eben Maui!

Anfang

Maui besteht fast! aus zwei Inseln.
Oder wenn man so will aus zwei Bergen mit einem Stücken Flachland dazwischen.
Der eine, der kleinere, ist der Pu `u Kukul, ein erloschener Vulkan mit 5788 ft. Höhe (ca. knapp 2000m) der andere der Pu ù Ula Ula mit 10023 ft. (ca. 3100 m) ... auf diesem waren wir oben!! ... und ja, verdammt!! ... mit dem Auto!
Das Flachland dazwischen ist benutzt zum Bau der grössten Stadt -Kahului- und des Kahului Airport und für Zuckerrohrfelder und Strassen und ein paar Hotels.

Wir, der Todde und ich haben es so gemacht ... und die Vorgehensweise ist sinnvoll ...

1. Buche ein Hotel per Internet (siehe auch Artikel "Maui")

2. verbringe dort 1-3 Tage zum entspannen und orientieren

3. miete Dir bei "Kihei Rent a Car" (sie holen Dich vom Hotel ab - gib dem Fahrer $5,- und grüss ihn schön!!)  für ca. $300,- einen Jeep für ein paar Tage - vergiss die beiden Versicherungen nicht (oder sei mutiger als ich)

4. fahre um die ganze!! Insel in 2 bis 4 Tagen (reine Fahrzeit ca. ein Tag ... aber wer will das schon??)

5. suche Dir in der Zeit ein nettes Appartment am Meer.
Das macht man so: gehe in das beste Haus am Platz, frage nach dem Preis für ein Zimmer, es wird zw. 250 und 300 sein. Mache dicke Backen, wackle ein wenig mit dem Kopf und gucke verzweifelt. Die Concierche kennt diesen Ausdruck und empfiehlt Dir ein privates Appartment in der Nähe.
Wir landeten so bei "Tutu" (hawaiianisch für Grossmutter) in Hana Bay und hatten zwei gute Tage dort direkt am Ocean. (s. auch Artikel "Tropical Rain")
Viel schöner und viel dichter am Meer und $120,- / 2 = 60 ... das ist nix!!
Der "GeneralStore" bietet alles was der Reisende braucht, es gibt eine Bank und eine Tankstelle und einen Strand und das Appartment hat ne Küche.


6. Besser Du bist "seefest" für die Reise um die Insel. Es gibt zwei nicht geteerte Bereiche in der Strasse von vielen Meilen Länge und es gibt etwa 245.712 enge Kurven. Fahrkönnen wäre noch gut.

7. Was Dich erwartet ist alles von furztrockener Lavawüste mit anbrandendem Pacific über feuchte Wälder bis hin zu Regenwald, weisse und schwarze Sandstrände, vom Rauschen der Brandung bis hinauf auf den Gipfel des  Pu ù Ula Ula, über allen Wolken.

8. nimm Dir Zeit Dich in Maui zu verlieben - es geht gar nicht lang.

Ach ja die Schönheit?!
Hab ich glatt vergessen über all der ehrenvollen Zuneigung für diese Insel ...

Ende


Samstag, 7. September 2013

Tropical Rain

picture not from me / Bild nicht von mir
Den Tag verbracht am Strand.
Ein Eingeborener, hawaiianisch dick, mit kleinen Kindern, eins auf dem Arm, eins an der Hand im Schwimmring, er bis an die Oberschenkel im Wasser.
Ich treibe auf dem Rücken so vor mich hin.
Wie es mir geht, fragt er.
Ich amerikanisch kurz "fine ... "and you?"
Er: "fine  .... isnt it a nice day?!"
Wir plaudern über die Wärme des Wassers, die Kälte der Schweiz für 6 Monate.
Über Honolulu und den PlasticTourismus.
"why are you here?" fragte er.
"To kill the pictures of paradies!"
"is it working?"
"not realy!"


Er lacht und lässt die Hand seiner kleinen Tochter kurz los um sie mir zu geben, "Patrice" sagt er.
Ich sage meinen Namen.
"nice to meet you" und greift sich seine Tochter wieder, die mich anguckt als sei ich ein Alien.
"nice to meet you" antworte ich.


Eine Stunde nach der grossen Hitze kommt der grosse Regen.
Ausziehen bis auf die Unterhose, ab in den Garten, FlipFlop aus, die Augen zu.
Nur das Rauschen des Oceans und das des Regens.
Das warme Wasser läuft an mir herab.
Nichts fühlen ausser dem.
Keine andern Geräusche.
Keine anderen Menschen.
Der Regen, der Ocean und ich.
OCEANIC ORGANIC ORGASMIC

Nach dem Regen ab in den General Store!
Hier gibts einfach alles ....
vor allem aber die Zutaten für den 
von mir erfundenen Longdrink:

Tropical Rain
2 Gläser Ananas- Kokusnusssaft o.ä.
den Saft einer viertel Limone
1 dl brauner Rum
Sahne, oder Dosenmilch, oder Milch
1/2 Kfl Vanillezucker
1/2 Kfl Instandkafi
-shaken-
fill over crushed ice
eine Prise Instandkafi obendrauf streuen.

Am Besten machst Du grad eine grössere Menge,
so etwa 3-4 Gläser/Person.
Denn nach dem 2 Glas haste keine Lust mehr auf mixen
... und dann fängt man an, den Rum pur zu saufen.


Donnerstag, 5. September 2013

Maui

Ich denke früher hat man sie Abdecker** genannt.
Rauhe Männer mit rauhen Sitten und einer rauhen Sprache. Sie nahmen das, was keine anderer mehr wollte, die Körper alter oder bereits toter Tiere.

Ich denke sie stanken nach altem Fett und Tot.
Seifensieder die aus den Gebeinen noch ihren Profit schlugen.

Meine Phantasie sagt sie lebten in Häusern mit kaputten Dächern und vollgelaufenen Kellern, hatten Ehefrauen, die ihnen in Grobschlächtigkeeit um nichts nachstanden und Kinder so dreckig, dass sie von den Hunden nur am aufrechten Gang zu unterscheiden waren und manchmal nicht mal das.

Wenn wir in Mathe nix kapierten, dann nannte uns unser Lehrer Herr Müller (sonst ein netter Mann!) jedenfalls Scherenschleifer und Abdecker oder er schrie uns an "Ihr Seifensieder" ... und tat offen kund er sei doch besser Maler und Tapezierer geworden, dann könne er am Abend wenigstens sehen, was er geschafft habe.

Es gibt wohl noch ein paar dieser rauhen Männer, vielleicht sogar in der Schweiz und Deutschland - ein paar wenige irgendwo im Nirgendwo.

Aus ihren verlausten Kindern jedoch sind feine Herren (und Damen) geworden. Die sich den Blick fürs Wesentliche erhalten haben. Den Blick dafür, wie man aus den Resten der Gesellschaft seinen Profit schlägt. Innendrin sind sie Abdecker geblieben, dreckig wie in ihrer Jugend und so rauh wie ihre Eltern.

Über meine Zeit in den USA habe ich Schönheit erlebt - fast jeden Tag, wobei Schönheit die Schönheit jeder Art meint: landschaftliche, menschliche, bauliche, kulturelle, oceanische, soziale, stätdische, rural, atmospherische, dörflich und kleinstädtische, meteorologische, pflanzliche, geologische, historische, animalische und welche auch noch immer ...

Nimm sie alle zusammen und Du hast Maui!

Das Hotel "Maui Lu" in dem wir wohnen hält den Charme der grossen Zeit aufrecht, mit bescheidenen Mitteln dünkt mir.
Die Teppichböden haben Flecken, der Rasen ebenfalls, im Pool blättert das Hellblau ab, das Personal zeigt Zeichen der Demotivation, die Geländerpfosten der Balkone beginen zu modern, der Service ist von der Arroganz, die charakteristisch ist für den Glamor des Vergangenen.

Blütezeit ist die Zeit vor dem Niedergang, sie duftet süss und an ihrem Ende ein wenig faulig-süss und lockt mit dem Duft ihres Untergangs die Aasgeier an.

Noch sind die Abdecker und Seifensieder nicht aufmerksam geworden auf das Maui Lu, auf den leeren Strand vor der Haustüre, die Zimmer direkt am Meer, den morbiden Service.

Aber das ist nur eine Frage der Zeit, bis sie kommen um zu kaufen, zu sanieren, platt zu machen, das Personal zu entlassen und ihre aalglatten, arschfreundlichen, gut geschulten Mitarbeiter aus Frisco, Las Vegas oder sonstwo einzufliegen. Ein neues, weisses durchgestaltete Etwas, das Geld abwirft und in USA "neue" Arbeitsplätze schafft. Mit Maui hat das alles aber gar nichts zu tun. Renovation nach Kolonialherrenart.

Der erste Geier hat immer noch den Charme des Anfangs, der Neugier und der Vorsicht.
Diesen Job hat "Maui Concierge" übernommen, dass wie eine fette Zecke neben der Reception sitzt und sich anbiedert um (vermutlich) überteuerte Inselaktivitäten zu verhökern.
Dafür offerieren sie ein Frühstück am ersten Morgen, als Lockpheromon, da das Hotel selber keines anbietet.
Dumm sind sie nicht die Abdecker und Aasgeier und ihre Brut, aber sie haben keine Herz.

Eigentlich sollte dies ein Artikel über sie Schönheit dieser Insel werden, was er übrigens auch ist wenn man genau liest. Jedoch ist das Geräusch des gierigen Geschnüffels und das entfernte Dröhnen der Planierraupen nicht zu überhören.

Heute bin ich zu Fuss vom Hotel zu meinem Lieblingsrestaurant Three`s * gelaufen.
Eine Stunde der Landstrasse nach in der prallen Sonne. Mir tränten trotz Sonnenbrille die Augen und ich bekam Kopfschmerzen.
Als ich endlich ankam und die 3 Stufen ins Restaurant hochgehe, kommt mir ein Typ mit Cowboyhut entgegen und sagt zu mir "hi man! Nice to see you!" und grinst mich breit und freundlich an.

Ich konnte gar nichts antworten, denn das war der gleiche Typ, der mir schon auf der Mesa Verde an der Bar begegnet war und im Hippieauto in der Wüste auf dem Weg nach Las Vegas.

Während ich noch da stehe und fassungslos bin, steigt er in einen roten Pickup, startet und fährt hupend und winkend an mir vorbei "order the Mai Tai" ruft er laut, lacht und dann ist er weg.
Unglaublich!!¨.. in diesem Riesenland 3x den Gleichen zu treffen ... ich meine ich bin fast sicher, es war immer der Gleiche ... aber wie gesagt meine Augen tränten und ich hatte rasende Kopfschmerzen.


Der Mai Tai hat die Kopfschmerzen weggeblasen ... ich liebe Maui.

* My best regards to Mary the waitress from me!
** Alle Berufsbezeichnungen sind als "Bild" zu verstehen, keiner von Ihnen schreibe ich die genannten Eigenschaften ernsthaft zu. Ich bin überzeugt davon, dass es sich in der Regel um rechtschaffende und seriöse Unternehmen mit freundlichen Menschen handelt.




Dienstag, 3. September 2013

Hohn - oh - Lulu

Waikiki

Wenn ich den Namen Honolulu bisher hörte, dann dachte ich an endlose weisse Strände, den Ocean und ein Etwas, dass sich aus Kokosnüssen, Palmwedeln und Wärme zusammensetzt. Auf der Phantasie oben drauf trieben ein paar rote und weisse Blüten die der sanfte Wind bewegt - alles duftet süss und herb zugleich und die Menschen sind entspannt und freundlich, während sie zufrieden ihren Mai Tai durch einen farbigen Trinkhalm saugen.

Wenn ich den Namen Honolulu jetzt höre, dann denke ich an einen Streifen Sand, voller Menschen, dahinter Hochhäuser.

"Die erste Reihe" heissen die Hotels direkt am Strand.
Das impliziert eine zweite und dritte Reihe und ein dazwischen.
Drei Reihen Hochhäuser - das ist der Stadtteil Waikiki.
Dazwischen Geschäft mit TouristenNepp, Restaurants für Touristen, billige Kleiderläden, teure Boutiquen, Starbucks, McDoof und Strassen mit jeder Menge Autos.

Die Touristen sehen meistens verloren aus in dieser Nichtwelt. Suchende Blicke - suchend nach dem Paradies, dass der eigene Kopf versprochen oder doch wenigstens in Aussicht gestellt hat.

Disneyland* statt das gelobte Land.
Waikiki gemacht aus Versatzstücken aus Plastik, Grossleinwänden mit dem brandenden Ocean an einem einsamen weissen Strand nur eine Minute von wirklichen Ocean entfernt.
Der ganze Stadtteil eine Simulation - und eine miserable dazu.

Honolulu Downtown ist da schon ehrlicher.
Auch hier Versatzstücke, aber weniger.
Eigentlich mehr wie Frankfurt am Main, aber 15°C wärmer und am Meer gelegen.
Todde durchquerte ganz Kanada mit dem Fahrrad, aber er schaffte es nicht die Stadt mit Bus oder zu Fuss zu verlassen um in die Natur zu gelangen.

DAS ist Honolulu! Streiche die Stadt aus Deinen Träumen!!



*Zitat Todde

Sonntag, 1. September 2013

Gedanken beim Fliegen ...

... oder Otto und der Tomatensaft


Trotz aller Phantasie kann ich mir 10 Km Luft unter mir nicht vorstellen.

Innen oder Drinnen
Es ist laut. Es ist eng. Das Eigene auf das absout Minimale reduziert.
Nebenzu (heute habe ich Glück mit der alten Dame) das gleiche Elend.






Der Bildschirm - in die Rückseite der Lehne des Sitzes vor mir eingelassen, verspricht 213 Filme ins 6 Sparten. Dazu Music, Spiele und das Blaue vom Himmel.
Der Ton kommt über die mitgelieferten Kopfhörer jedoch durch den Lärm der Triebwerke kaum hindurch. ... oder geht das nur mir so? Die meisten sehen ganz zufrieden aus mit den Stummfilmen.

So stelle ich mir *Cirque du Soleil* ein, denn das sind wie immer - fast nur Bilder.

Draussen oder Aussen.
Oben und unten blau.
Das Blaue vom Himmel ... aber wirklich.
Das Blaue des Wassers ... nicht so wirklich ... nur das Versprechen des Himmels.
Wenn ich mir ganz viel Mühe gebe, dann kann ich den Salzwassergeschmack spüren.
Denn als ich das erste Mal am Pacific stand - ihr erinnert euch?! ... vor 11 Tagen ... da hab ich heimlich ... niemand sollte es sehen ... meine Hand ins Seewasser getunkt und abgeschleckt.

"Na - was? ... die blöden Grinser aufstehen und raus hier.
Keine Gefühle die Herrschaften ... WAS?!!
"

Innen Und Aussen
Den Geschmack, das wässrig Salzige, aber vor allem das ein wenig Faulige ... erinnerte mich an die Aquarien die wir als Kinder hatten.

Egal ... die Wolken!!
Weiss ... na klar, ihr Spiegelbild auffallend knapp darunter im Meer, Anhaltspunkte da sie im Vorbeiflug statisch werden.
Momentaufnahmen von geformten Wasserdampf, Kondensationskonstrukte, Formationen von Nebel ... Aggregat des Elementes darunter ... unglaublich diese Differenziertheit von Wasser.

Wenn man sich dann noch denkt ... und ich habe viel Zeit zum Denken grade eben ... also wenn man sich dann noch denkt, dass in diesem Wasser dann noch Eisberge schwimmen können ... drei Aggregatzustände an einem Ort, die sich nicht einfach ausgleichen ... nach dem Motto "patsch alles eine Sauce" ... sondern ganz langsam ... nach den Naturgesetzen entweder abregnen oder schmelzen oder verdunsten ... dann ... wenn man sich das vorstellen kann ... dann weiss man was Zeit ist.

Dann sage ich nicht mehr "ich habe Zeit" sondern vielleicht "es ist Zeit" oder "ich spüre Zeit" oder "zeitlos" oder ... nun alle Leser die noch nicht eingeschlafen sind sagen
"Zeit aufzuhören den Blödsinn zu lesen ... "

Drinnen
Nun gibt es nun zum Glück ein Formblatt auszufüllen, die Amis lieben Formblätter und sie sind sehr gut gemacht!!
... und wir Deutschen füllen sie gern aus ... das passt doch!
Ob ich Bakterienkuluren mit mir führe ... wollen sie wissen ... äh, ... genaugenommen ja ... aber das ist sehr intim ... ich kreuze "nein" an.

Gestern
Ob sich Otto Lilienthal, die Gebrüder Wright, der Schneider von Ulm oder ... äh dieser Grieche ... der zu nahe an die Sonne flog und dem das Wachs zwischen Federn schmolz ... wie hiess der noch gleich ...
... na egal ... ob die sich das Fliegen wohl so vorgestellt haben?
Haben ihren Arsch riskiert damit wir heute ... in 10.000m Höhe Tomatensaft trinken?
... ich sags ja ... die Bilder im Kopf sind mächtig ... so mächtig, dass sie die Menschen zum Fliegen bringen ...

Das ist ... nicht nur schlecht, das gebe ich ja zu! Sonst wäre ich jetzt in einem ausgehöhlten Baumstamm unterwegs nach Hawaii und würde aus einer 2 monate alten, leicht modrigen Kokosnuss süffeln ...
... nix Tomatensaft!

... und kein Notebook, keine Stewardess mit süss-saurem Lächeln, keine eiskalte Luft aus der Klimaanlage, keine Rückenschmerzen von dem Scheisssitz, keine Fragebögen, keine Passkontrolle, keine Warteschlagen, kein mieser Kafi, niemand nimmt einem das RedBull weg weil da ne Bombe drin sein könnte oder den Nagelknipser weil man damit den Käpt`n meucheln könnte und das Flugzeug entführen (wohin? entführen? ... nach Hawaii --- sonst ist hier nix!

... vielleicht war das mit dem Einbaum ja doch keine so üble Idee.


Dieser Artikel entstand am 29. August auf dem Flug von San Francisco nach Honolulu

Donnerstag, 29. August 2013

Bilder im Kopf



San Francisco International Airport
Ein Grund diese Reise zu machen, auf diese Art, war, wie schon ab und zu erwähnt, die Bilder im Kopf zu zerstören.

Die Bilder berichtigen, mit einer Realität verbinden, das ist auch ein Weg, mag sein, sogar der Bessere.
Bilder haben die Macht über das eigene Denken und Tun zu bestimmen, die freie Wahl ist nur scheinbar.

Im Hintergrund, wie ein Schemen manchmal ... aber viel öfter als eine Art Wandtapete des Lebens, vorillustrierend das NochNicht , rahmend das soeben Geschehende, und einsortierend das Gewesene.
Präjudiz der Tagträume sowohl als auch der an die Wand gemalte Teufel.
Das (mein!) Gehirn liebt diese Bilder natürlich, denn sie stellen feste, zuverlässige Strukturen dar.
Mein biologisches „Backoffice“ besteht auf diese Zuverlässigkeit, sie gilt ihm als eine Zertifizierung, ähnlich QM. Nur was in die Bildfolge passt kann bewertet, klassifiziert und abgelegt werden.

Da dieses „Backoffice“ jedoch bestimmt was am „Frontdesk“ geschieht, wurde es Zeit das Assimilationsverhalten, wie vom höheren Management vorgesehen, durch einen Akkomodationsprozess sozusagen „up zu daten“

Der Tag der Abreise von nordamerikanischen Festland, das ich vor gut einer Woche durchquert habe, ist gekommen. Morgen startet der Flieger nach Hawaii.
Zwischenblilanz zu ziehen, in diesem Moment fällt mir schwer, denn der Gesamtprozess scheint mir noch sehr in der Schwebe.
Trotzdem drängt es mich, bevor das „Feeling“ in der Sonne Hawaiis und nach vielen Caipirinhas verdunstet, das neue, noch prozesshafte Bild, zu skizzieren.

Amerika (hier Synomym für USA) genügt sich selber.
Fertig!! … das könnte die ganze Bilanz sein.

Ein paar Erklärungen wären jedoch vielleicht dienlich.

USA ist gross. Das ist nicht Neues – doch die eigene Erfahrung ist hier ein erheblicher Teil der Erkenntnis.

USA ist so gross, es braucht den Rest der Welt nicht. Was in Berlin, Rom oder Athen geschiet, ist hier eine Nachricht, die prakmatisch auf die Auswirkung und den Nutzen für USA hin betrachtet wird – und fertig.
Klar wäre es auch für die Amerikaner kein Freudentag, wenn Paris plötzlich von der Landkarte verschwindet oder die Schweiz sich in Luft auflöst.
Ich habe jedoch nicht den Eindruck, dass es als schwerwiegendes Problem eingestuft würde.
Ich denke was ich mit diesem überzogenen Beispiel sagen will ist klar!?
USA kann ohne „uns“ leben – ohne, dass hier was zusammenbricht.

Das das in Tat und Wahrheit nicht so ist – weil irgendwohin müssen sie ihr Zeug ja verkaufen – ist klar.
Aber – das ist das Lebensgefühl – welches ich hier spüre.
Wenn sich sage, ich komme aus der Schweiz und bin Deutscher dann reagieren fast alle mit „Oh Switzerland is so beautiful and Berlin is amazing!!“
Aber das Gleiche sagen sie auch über ein neues Cellphone von Apple oder eine neue Sorte Chräcker.

Als Todde dem Hotelbesitzer erzählte, er habe Canada mit dem Fahrrad durchquert, fragte ihn dieser, ob er auch mit dem Fahrrad von der Schweiz nach Canada geradelt sei.
Todde sagte ihm, man könne da nicht so richtig radeln, da sei ein Ocean dazwischen, darauf antwortet der Hotelbesitzer „Oh an ocean! Realy??!“
Ich glaube die Leute sind nicht wirklich einfach doof, es ist einfach nicht so wichtig.
Die meisten Amerikaner (Synonym für US-Bürger) sind stolz auf ihr Land, stolz auf sich selber und stolz hier zu leben. Das ist für mich nachvollziehbar, auch wenn meine Sozialisation als Deutscher kaum zulässt, dass jemand stolz ist auf sein Land.
Dieser Stolz ist oft recht ausdrücklich kein Stolz auf die Regierung. Immer wieder begegneten mit Leute, die weder mit dieser noch mit der Bush-Regierung einverstanden sind oder waren.
Das ändert jedoch nichts an der Liebe zu ihrem Land.
Ich bin sicher niemand, der politische Prozesse durchschaut oder gar beurteilen kann.
Mir drängt sich jedoch der Eindruck (ich rede gar nicht von einer Vermutung) auf, dass dieses Land auf eine ganz differenzierte Weise unregierbar ist.

Vielleicht daher die übermässig grosse Gewichtung der Geheimdienste, die grade aktuell public gewordene, unbegrenzte Machtfülle der staatstragenden Organe. Ich hab das Gefühl, sie haben Angst vor so vielen Menschen, die ihr Land lieben. Mal abgesehen von den äusseren Feinden.
Was, fragt sich der gescheite Leser, hat das nun mit dem Beginn des Artikels zu tun?
Einige Bilder sind bestätigt. Einige Bilder sind widerlegt.
Was aber viel wichtiger ist, meine Bilder von Amerika sind realistischer geworden, haben Profil gewonnen und Schemen verloren.
Last not least zu diesem Thema muss man sich natürlich fragen, was mit den Bildern der Amerikaner von ihrem Land in ihren Köpfen so eingelagert und ausgelöst wird.
Die Filme (ausserdem die News und die Werbung und so weiter) die mich erreichten, Teil meiner Weltbildschaffung wurden sind vornehmlich für die Amerikaner*1 gemacht. Sie treffen +/- ihren Wahrnehmungskontext. Das wir Europäer die Filmchen kaufen ist ein angenehmer Nebeneffekt.
So ist es mehr als sehr wahrscheinlich, ja eher sicher, dass da auch bunte Bildtapete kreiert wurde, die die Realität am Frontdesk bestimmt. Die Wirkungen sind jedoch andere, weil die Wechselwirkungen mit einer tatsächlich anderen Realität natürlich andere sind.
So enthalte ich mich ohne Zweifel jeder Äusserung darüber, was die US-Bürger mit, oder gegen, ihre Bilder im Kopf – über sich selber und ihr Land und nicht zuletzt ihre Regierung tun sollten. Nicht mein Bier!
Letzte Worte bevor ich meinen letzten Artikel vom Festland schliesse:
Ich war gern hier.
Ich habe mich meistens zuhause gefühlt.
Ich habe fast nur freundliche Menschen kennengelernt, ein paar davon mag ich richtig gern.
Ich werde wiederkommen, aber dann aus einem anderen Grund, den ich noch nicht scharf sehen kann.

Nun … auf nach Hawaii … Aloha!!




*1 sie nennen sich selber "the american people" der Begriff ist sicher diskussionsbedürftig - aber lassen wirs mal im Moment dabei.