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Montag, 15. April 2013

Post


Zu einer Zeit aufgewachsen, als POST noch durch das schwarze Logo auf gelbem Grund bedeutet wurde und sowohl die Herrschaft über die Telefone als auch über die Briefe hatte und unzweifelhaft seriös war, habe ich da so Probleme in meinem Assimilationsverhalten.
Trotzdem POSTE ich denn hier fleissig und doch bleibt der ursprüngliche Bedeutungsrahmen irgendwie in meinem Reptilienhirn erhalten.



Um so glücklicher war ich auf der US-Amerikanischen Botschaft. Ausser dem Mann mit dem Maschinengewehr und dem Durchsuchtwerden und dem Metalldetektor wars fast genau wie früher auf (ja, auf! ... nicht bei!) der "Deutschen Post"
Ewigs warten, Anträge ausfüllen, Missverständnisse, Dilletantismus, Behördendunst in schlecht gelüfteten Räumen, überarbeit-unterforderte Mitarbeiter, eine Prise voll Hochnäsigkeit, ein Reiseplakat an der Wand mit nur noch 3 Reisszwecken befestigt: "Visit Missouri!" ohne MarlboroMan allerdings.
Die Klientel fürs Auge bunt gemischt und fürs Ohr ein paar schreiende Kinder. Dazu die Info für den nächsten Schalter: "You will be called by your name!"
Das einzig leise in dem Raum waren die Lautsprecher.

Letztlich: eine Panzerglasscheibe, dahinter ein Mann in meinen Jahren mit Headset, meine Papiere in den Händen.
"You speak english?" (yes) "Fine, because I dont speak german" "You are here since 2001? (Da ich so lang nun auch wieder nicht gewartet hatte wollte ich schon "nein" sagen, merkte aber dann doch noch worum es ging) ... er hatte mein Zögern bemerkt ... "You havent spoken english for a long time?" (yes!) ... 35 Jahre lang nicht.
Er blättert in meinen Unterlagen in einem Tempo, das nicht mal Meister Yoda auch nur ein Quentchen gelesen hätte. "You are working as ...?" (social educator) "fine ... everythings fine ... have a good day - bye!"
Nix wie raus!!

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