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Donnerstag, 12. September 2013

About the beauty or Maui II / Von der Schönheit oder Maui II

"Tropical Rain II" ... this photo is mine / dies Photo ist von mir!

after the Rain

Sun and Rain

Our home for two days in "Hana Bay" / unser Zuhause für 2 Tage in "Hana Bay"

RainforstRoadBridge / RegenwaldStrassenBrücke

Our Jeep under a 35ft high bamboo / unser Jeep unter einem 12m Bambus

Maui southwest / Südwest Maui

Black `n Blue / Schwarz und Blau

up to the Pu ù Ula Ula - in distance Big Island / hoch auf den Pu ù Ula Ula in der Entrfernung Big Island


two colored / zweifarbig

the crater / der Krater

above the clouds / über den Wolken

Observatory / Observatorium

observ the cloud / beobachte die Wolke

Earth and sky / Erde und Himmel

Lodging / Nachtquartier

Blogging at the beach - strangely lost the article!! may be the best could happen to it!
Bloggen am Strand - seltsamerweise ging der Artikel verloren!! vielleicht das beste was ihm passieren konnte.
Wie die aufmerksame Leserin und der aufmerksame Leser inzwischen wohl bemerkt haben ... und wie ich selber auch immer wieder bemerke, es fällt mir schwer "Schönheit" zu beschreiben.
Lange habe ich darüber nachgedacht und mir ,von sich berufen fühlender Stelle, auch herbe Kritik einstecken müssen ob des unparadisischen Umgangs mit dem Paradiesischen.

Nichtsdestotrotz - es will mir nicht so recht gelingen.

So fand ich nach längerem Nichtstun und Nichtsdenken heraus, dass "Schönheit" sozusagen über den Dingen steht.
Lassen wir jetzt mal die Diskussion darüber was als "schön" anzusehen ist und noch viel mehr lassen wir dieselbe über das was als "paradiesisch" empfunden wird.
Oder wie die Friesen sagen: "Wat dem en sin Uhl, dat is dem annern sin Nachtigal"
(Übersetzung und Interpreation auf Anfrage!)

Jedenfalls, was ich sagen will, ist, dass Schönheit ein recht komplexer Vorgang ist, der sich, jedenfalls dann wenn man solche Plattheiten wie "schön" oder "unglaublich" oder "paradisisch" vermeiden möchte, doch recht hartnäckig einer Verwortlichung entzieht.
Es sei denn, man sei literarisch hochbegabt (was ich nicht bin) und selbst dann, dünkt mir, sind damit schon so einige, die sich selber als sogeartet betrachteten - ich entschuldige mich nicht für meine Ausdrucksweise - auf die Fresse gefallen.

Warum um des blauen Himmels Willen erzähle ich das fragten sich beiden, die Leserin und der Leser ?!
Weil ... ich soll ... ja soll! Hier Maui beschreiben.

Gut vorbereitet, mit "Full Color Topographic Map" sitze ich im Appartment in Kona auf "Big Island" und ringe um Worte ... weil mich das Schreiben entspannt, schreibe ich also, bevor ich schreibe ... über das Eigentliche, nämlich eben Maui!

Anfang

Maui besteht fast! aus zwei Inseln.
Oder wenn man so will aus zwei Bergen mit einem Stücken Flachland dazwischen.
Der eine, der kleinere, ist der Pu `u Kukul, ein erloschener Vulkan mit 5788 ft. Höhe (ca. knapp 2000m) der andere der Pu ù Ula Ula mit 10023 ft. (ca. 3100 m) ... auf diesem waren wir oben!! ... und ja, verdammt!! ... mit dem Auto!
Das Flachland dazwischen ist benutzt zum Bau der grössten Stadt -Kahului- und des Kahului Airport und für Zuckerrohrfelder und Strassen und ein paar Hotels.

Wir, der Todde und ich haben es so gemacht ... und die Vorgehensweise ist sinnvoll ...

1. Buche ein Hotel per Internet (siehe auch Artikel "Maui")

2. verbringe dort 1-3 Tage zum entspannen und orientieren

3. miete Dir bei "Kihei Rent a Car" (sie holen Dich vom Hotel ab - gib dem Fahrer $5,- und grüss ihn schön!!)  für ca. $300,- einen Jeep für ein paar Tage - vergiss die beiden Versicherungen nicht (oder sei mutiger als ich)

4. fahre um die ganze!! Insel in 2 bis 4 Tagen (reine Fahrzeit ca. ein Tag ... aber wer will das schon??)

5. suche Dir in der Zeit ein nettes Appartment am Meer.
Das macht man so: gehe in das beste Haus am Platz, frage nach dem Preis für ein Zimmer, es wird zw. 250 und 300 sein. Mache dicke Backen, wackle ein wenig mit dem Kopf und gucke verzweifelt. Die Concierche kennt diesen Ausdruck und empfiehlt Dir ein privates Appartment in der Nähe.
Wir landeten so bei "Tutu" (hawaiianisch für Grossmutter) in Hana Bay und hatten zwei gute Tage dort direkt am Ocean. (s. auch Artikel "Tropical Rain")
Viel schöner und viel dichter am Meer und $120,- / 2 = 60 ... das ist nix!!
Der "GeneralStore" bietet alles was der Reisende braucht, es gibt eine Bank und eine Tankstelle und einen Strand und das Appartment hat ne Küche.


6. Besser Du bist "seefest" für die Reise um die Insel. Es gibt zwei nicht geteerte Bereiche in der Strasse von vielen Meilen Länge und es gibt etwa 245.712 enge Kurven. Fahrkönnen wäre noch gut.

7. Was Dich erwartet ist alles von furztrockener Lavawüste mit anbrandendem Pacific über feuchte Wälder bis hin zu Regenwald, weisse und schwarze Sandstrände, vom Rauschen der Brandung bis hinauf auf den Gipfel des  Pu ù Ula Ula, über allen Wolken.

8. nimm Dir Zeit Dich in Maui zu verlieben - es geht gar nicht lang.

Ach ja die Schönheit?!
Hab ich glatt vergessen über all der ehrenvollen Zuneigung für diese Insel ...

Ende


Samstag, 7. September 2013

Tropical Rain

picture not from me / Bild nicht von mir
Den Tag verbracht am Strand.
Ein Eingeborener, hawaiianisch dick, mit kleinen Kindern, eins auf dem Arm, eins an der Hand im Schwimmring, er bis an die Oberschenkel im Wasser.
Ich treibe auf dem Rücken so vor mich hin.
Wie es mir geht, fragt er.
Ich amerikanisch kurz "fine ... "and you?"
Er: "fine  .... isnt it a nice day?!"
Wir plaudern über die Wärme des Wassers, die Kälte der Schweiz für 6 Monate.
Über Honolulu und den PlasticTourismus.
"why are you here?" fragte er.
"To kill the pictures of paradies!"
"is it working?"
"not realy!"


Er lacht und lässt die Hand seiner kleinen Tochter kurz los um sie mir zu geben, "Patrice" sagt er.
Ich sage meinen Namen.
"nice to meet you" und greift sich seine Tochter wieder, die mich anguckt als sei ich ein Alien.
"nice to meet you" antworte ich.


Eine Stunde nach der grossen Hitze kommt der grosse Regen.
Ausziehen bis auf die Unterhose, ab in den Garten, FlipFlop aus, die Augen zu.
Nur das Rauschen des Oceans und das des Regens.
Das warme Wasser läuft an mir herab.
Nichts fühlen ausser dem.
Keine andern Geräusche.
Keine anderen Menschen.
Der Regen, der Ocean und ich.
OCEANIC ORGANIC ORGASMIC

Nach dem Regen ab in den General Store!
Hier gibts einfach alles ....
vor allem aber die Zutaten für den 
von mir erfundenen Longdrink:

Tropical Rain
2 Gläser Ananas- Kokusnusssaft o.ä.
den Saft einer viertel Limone
1 dl brauner Rum
Sahne, oder Dosenmilch, oder Milch
1/2 Kfl Vanillezucker
1/2 Kfl Instandkafi
-shaken-
fill over crushed ice
eine Prise Instandkafi obendrauf streuen.

Am Besten machst Du grad eine grössere Menge,
so etwa 3-4 Gläser/Person.
Denn nach dem 2 Glas haste keine Lust mehr auf mixen
... und dann fängt man an, den Rum pur zu saufen.


Donnerstag, 5. September 2013

Maui

Ich denke früher hat man sie Abdecker** genannt.
Rauhe Männer mit rauhen Sitten und einer rauhen Sprache. Sie nahmen das, was keine anderer mehr wollte, die Körper alter oder bereits toter Tiere.

Ich denke sie stanken nach altem Fett und Tot.
Seifensieder die aus den Gebeinen noch ihren Profit schlugen.

Meine Phantasie sagt sie lebten in Häusern mit kaputten Dächern und vollgelaufenen Kellern, hatten Ehefrauen, die ihnen in Grobschlächtigkeeit um nichts nachstanden und Kinder so dreckig, dass sie von den Hunden nur am aufrechten Gang zu unterscheiden waren und manchmal nicht mal das.

Wenn wir in Mathe nix kapierten, dann nannte uns unser Lehrer Herr Müller (sonst ein netter Mann!) jedenfalls Scherenschleifer und Abdecker oder er schrie uns an "Ihr Seifensieder" ... und tat offen kund er sei doch besser Maler und Tapezierer geworden, dann könne er am Abend wenigstens sehen, was er geschafft habe.

Es gibt wohl noch ein paar dieser rauhen Männer, vielleicht sogar in der Schweiz und Deutschland - ein paar wenige irgendwo im Nirgendwo.

Aus ihren verlausten Kindern jedoch sind feine Herren (und Damen) geworden. Die sich den Blick fürs Wesentliche erhalten haben. Den Blick dafür, wie man aus den Resten der Gesellschaft seinen Profit schlägt. Innendrin sind sie Abdecker geblieben, dreckig wie in ihrer Jugend und so rauh wie ihre Eltern.

Über meine Zeit in den USA habe ich Schönheit erlebt - fast jeden Tag, wobei Schönheit die Schönheit jeder Art meint: landschaftliche, menschliche, bauliche, kulturelle, oceanische, soziale, stätdische, rural, atmospherische, dörflich und kleinstädtische, meteorologische, pflanzliche, geologische, historische, animalische und welche auch noch immer ...

Nimm sie alle zusammen und Du hast Maui!

Das Hotel "Maui Lu" in dem wir wohnen hält den Charme der grossen Zeit aufrecht, mit bescheidenen Mitteln dünkt mir.
Die Teppichböden haben Flecken, der Rasen ebenfalls, im Pool blättert das Hellblau ab, das Personal zeigt Zeichen der Demotivation, die Geländerpfosten der Balkone beginen zu modern, der Service ist von der Arroganz, die charakteristisch ist für den Glamor des Vergangenen.

Blütezeit ist die Zeit vor dem Niedergang, sie duftet süss und an ihrem Ende ein wenig faulig-süss und lockt mit dem Duft ihres Untergangs die Aasgeier an.

Noch sind die Abdecker und Seifensieder nicht aufmerksam geworden auf das Maui Lu, auf den leeren Strand vor der Haustüre, die Zimmer direkt am Meer, den morbiden Service.

Aber das ist nur eine Frage der Zeit, bis sie kommen um zu kaufen, zu sanieren, platt zu machen, das Personal zu entlassen und ihre aalglatten, arschfreundlichen, gut geschulten Mitarbeiter aus Frisco, Las Vegas oder sonstwo einzufliegen. Ein neues, weisses durchgestaltete Etwas, das Geld abwirft und in USA "neue" Arbeitsplätze schafft. Mit Maui hat das alles aber gar nichts zu tun. Renovation nach Kolonialherrenart.

Der erste Geier hat immer noch den Charme des Anfangs, der Neugier und der Vorsicht.
Diesen Job hat "Maui Concierge" übernommen, dass wie eine fette Zecke neben der Reception sitzt und sich anbiedert um (vermutlich) überteuerte Inselaktivitäten zu verhökern.
Dafür offerieren sie ein Frühstück am ersten Morgen, als Lockpheromon, da das Hotel selber keines anbietet.
Dumm sind sie nicht die Abdecker und Aasgeier und ihre Brut, aber sie haben keine Herz.

Eigentlich sollte dies ein Artikel über sie Schönheit dieser Insel werden, was er übrigens auch ist wenn man genau liest. Jedoch ist das Geräusch des gierigen Geschnüffels und das entfernte Dröhnen der Planierraupen nicht zu überhören.

Heute bin ich zu Fuss vom Hotel zu meinem Lieblingsrestaurant Three`s * gelaufen.
Eine Stunde der Landstrasse nach in der prallen Sonne. Mir tränten trotz Sonnenbrille die Augen und ich bekam Kopfschmerzen.
Als ich endlich ankam und die 3 Stufen ins Restaurant hochgehe, kommt mir ein Typ mit Cowboyhut entgegen und sagt zu mir "hi man! Nice to see you!" und grinst mich breit und freundlich an.

Ich konnte gar nichts antworten, denn das war der gleiche Typ, der mir schon auf der Mesa Verde an der Bar begegnet war und im Hippieauto in der Wüste auf dem Weg nach Las Vegas.

Während ich noch da stehe und fassungslos bin, steigt er in einen roten Pickup, startet und fährt hupend und winkend an mir vorbei "order the Mai Tai" ruft er laut, lacht und dann ist er weg.
Unglaublich!!¨.. in diesem Riesenland 3x den Gleichen zu treffen ... ich meine ich bin fast sicher, es war immer der Gleiche ... aber wie gesagt meine Augen tränten und ich hatte rasende Kopfschmerzen.


Der Mai Tai hat die Kopfschmerzen weggeblasen ... ich liebe Maui.

* My best regards to Mary the waitress from me!
** Alle Berufsbezeichnungen sind als "Bild" zu verstehen, keiner von Ihnen schreibe ich die genannten Eigenschaften ernsthaft zu. Ich bin überzeugt davon, dass es sich in der Regel um rechtschaffende und seriöse Unternehmen mit freundlichen Menschen handelt.




Dienstag, 3. September 2013

Hohn - oh - Lulu

Waikiki

Wenn ich den Namen Honolulu bisher hörte, dann dachte ich an endlose weisse Strände, den Ocean und ein Etwas, dass sich aus Kokosnüssen, Palmwedeln und Wärme zusammensetzt. Auf der Phantasie oben drauf trieben ein paar rote und weisse Blüten die der sanfte Wind bewegt - alles duftet süss und herb zugleich und die Menschen sind entspannt und freundlich, während sie zufrieden ihren Mai Tai durch einen farbigen Trinkhalm saugen.

Wenn ich den Namen Honolulu jetzt höre, dann denke ich an einen Streifen Sand, voller Menschen, dahinter Hochhäuser.

"Die erste Reihe" heissen die Hotels direkt am Strand.
Das impliziert eine zweite und dritte Reihe und ein dazwischen.
Drei Reihen Hochhäuser - das ist der Stadtteil Waikiki.
Dazwischen Geschäft mit TouristenNepp, Restaurants für Touristen, billige Kleiderläden, teure Boutiquen, Starbucks, McDoof und Strassen mit jeder Menge Autos.

Die Touristen sehen meistens verloren aus in dieser Nichtwelt. Suchende Blicke - suchend nach dem Paradies, dass der eigene Kopf versprochen oder doch wenigstens in Aussicht gestellt hat.

Disneyland* statt das gelobte Land.
Waikiki gemacht aus Versatzstücken aus Plastik, Grossleinwänden mit dem brandenden Ocean an einem einsamen weissen Strand nur eine Minute von wirklichen Ocean entfernt.
Der ganze Stadtteil eine Simulation - und eine miserable dazu.

Honolulu Downtown ist da schon ehrlicher.
Auch hier Versatzstücke, aber weniger.
Eigentlich mehr wie Frankfurt am Main, aber 15°C wärmer und am Meer gelegen.
Todde durchquerte ganz Kanada mit dem Fahrrad, aber er schaffte es nicht die Stadt mit Bus oder zu Fuss zu verlassen um in die Natur zu gelangen.

DAS ist Honolulu! Streiche die Stadt aus Deinen Träumen!!



*Zitat Todde

Sonntag, 1. September 2013

Gedanken beim Fliegen ...

... oder Otto und der Tomatensaft


Trotz aller Phantasie kann ich mir 10 Km Luft unter mir nicht vorstellen.

Innen oder Drinnen
Es ist laut. Es ist eng. Das Eigene auf das absout Minimale reduziert.
Nebenzu (heute habe ich Glück mit der alten Dame) das gleiche Elend.






Der Bildschirm - in die Rückseite der Lehne des Sitzes vor mir eingelassen, verspricht 213 Filme ins 6 Sparten. Dazu Music, Spiele und das Blaue vom Himmel.
Der Ton kommt über die mitgelieferten Kopfhörer jedoch durch den Lärm der Triebwerke kaum hindurch. ... oder geht das nur mir so? Die meisten sehen ganz zufrieden aus mit den Stummfilmen.

So stelle ich mir *Cirque du Soleil* ein, denn das sind wie immer - fast nur Bilder.

Draussen oder Aussen.
Oben und unten blau.
Das Blaue vom Himmel ... aber wirklich.
Das Blaue des Wassers ... nicht so wirklich ... nur das Versprechen des Himmels.
Wenn ich mir ganz viel Mühe gebe, dann kann ich den Salzwassergeschmack spüren.
Denn als ich das erste Mal am Pacific stand - ihr erinnert euch?! ... vor 11 Tagen ... da hab ich heimlich ... niemand sollte es sehen ... meine Hand ins Seewasser getunkt und abgeschleckt.

"Na - was? ... die blöden Grinser aufstehen und raus hier.
Keine Gefühle die Herrschaften ... WAS?!!
"

Innen Und Aussen
Den Geschmack, das wässrig Salzige, aber vor allem das ein wenig Faulige ... erinnerte mich an die Aquarien die wir als Kinder hatten.

Egal ... die Wolken!!
Weiss ... na klar, ihr Spiegelbild auffallend knapp darunter im Meer, Anhaltspunkte da sie im Vorbeiflug statisch werden.
Momentaufnahmen von geformten Wasserdampf, Kondensationskonstrukte, Formationen von Nebel ... Aggregat des Elementes darunter ... unglaublich diese Differenziertheit von Wasser.

Wenn man sich dann noch denkt ... und ich habe viel Zeit zum Denken grade eben ... also wenn man sich dann noch denkt, dass in diesem Wasser dann noch Eisberge schwimmen können ... drei Aggregatzustände an einem Ort, die sich nicht einfach ausgleichen ... nach dem Motto "patsch alles eine Sauce" ... sondern ganz langsam ... nach den Naturgesetzen entweder abregnen oder schmelzen oder verdunsten ... dann ... wenn man sich das vorstellen kann ... dann weiss man was Zeit ist.

Dann sage ich nicht mehr "ich habe Zeit" sondern vielleicht "es ist Zeit" oder "ich spüre Zeit" oder "zeitlos" oder ... nun alle Leser die noch nicht eingeschlafen sind sagen
"Zeit aufzuhören den Blödsinn zu lesen ... "

Drinnen
Nun gibt es nun zum Glück ein Formblatt auszufüllen, die Amis lieben Formblätter und sie sind sehr gut gemacht!!
... und wir Deutschen füllen sie gern aus ... das passt doch!
Ob ich Bakterienkuluren mit mir führe ... wollen sie wissen ... äh, ... genaugenommen ja ... aber das ist sehr intim ... ich kreuze "nein" an.

Gestern
Ob sich Otto Lilienthal, die Gebrüder Wright, der Schneider von Ulm oder ... äh dieser Grieche ... der zu nahe an die Sonne flog und dem das Wachs zwischen Federn schmolz ... wie hiess der noch gleich ...
... na egal ... ob die sich das Fliegen wohl so vorgestellt haben?
Haben ihren Arsch riskiert damit wir heute ... in 10.000m Höhe Tomatensaft trinken?
... ich sags ja ... die Bilder im Kopf sind mächtig ... so mächtig, dass sie die Menschen zum Fliegen bringen ...

Das ist ... nicht nur schlecht, das gebe ich ja zu! Sonst wäre ich jetzt in einem ausgehöhlten Baumstamm unterwegs nach Hawaii und würde aus einer 2 monate alten, leicht modrigen Kokosnuss süffeln ...
... nix Tomatensaft!

... und kein Notebook, keine Stewardess mit süss-saurem Lächeln, keine eiskalte Luft aus der Klimaanlage, keine Rückenschmerzen von dem Scheisssitz, keine Fragebögen, keine Passkontrolle, keine Warteschlagen, kein mieser Kafi, niemand nimmt einem das RedBull weg weil da ne Bombe drin sein könnte oder den Nagelknipser weil man damit den Käpt`n meucheln könnte und das Flugzeug entführen (wohin? entführen? ... nach Hawaii --- sonst ist hier nix!

... vielleicht war das mit dem Einbaum ja doch keine so üble Idee.


Dieser Artikel entstand am 29. August auf dem Flug von San Francisco nach Honolulu

Donnerstag, 29. August 2013

Bilder im Kopf



San Francisco International Airport
Ein Grund diese Reise zu machen, auf diese Art, war, wie schon ab und zu erwähnt, die Bilder im Kopf zu zerstören.

Die Bilder berichtigen, mit einer Realität verbinden, das ist auch ein Weg, mag sein, sogar der Bessere.
Bilder haben die Macht über das eigene Denken und Tun zu bestimmen, die freie Wahl ist nur scheinbar.

Im Hintergrund, wie ein Schemen manchmal ... aber viel öfter als eine Art Wandtapete des Lebens, vorillustrierend das NochNicht , rahmend das soeben Geschehende, und einsortierend das Gewesene.
Präjudiz der Tagträume sowohl als auch der an die Wand gemalte Teufel.
Das (mein!) Gehirn liebt diese Bilder natürlich, denn sie stellen feste, zuverlässige Strukturen dar.
Mein biologisches „Backoffice“ besteht auf diese Zuverlässigkeit, sie gilt ihm als eine Zertifizierung, ähnlich QM. Nur was in die Bildfolge passt kann bewertet, klassifiziert und abgelegt werden.

Da dieses „Backoffice“ jedoch bestimmt was am „Frontdesk“ geschieht, wurde es Zeit das Assimilationsverhalten, wie vom höheren Management vorgesehen, durch einen Akkomodationsprozess sozusagen „up zu daten“

Der Tag der Abreise von nordamerikanischen Festland, das ich vor gut einer Woche durchquert habe, ist gekommen. Morgen startet der Flieger nach Hawaii.
Zwischenblilanz zu ziehen, in diesem Moment fällt mir schwer, denn der Gesamtprozess scheint mir noch sehr in der Schwebe.
Trotzdem drängt es mich, bevor das „Feeling“ in der Sonne Hawaiis und nach vielen Caipirinhas verdunstet, das neue, noch prozesshafte Bild, zu skizzieren.

Amerika (hier Synomym für USA) genügt sich selber.
Fertig!! … das könnte die ganze Bilanz sein.

Ein paar Erklärungen wären jedoch vielleicht dienlich.

USA ist gross. Das ist nicht Neues – doch die eigene Erfahrung ist hier ein erheblicher Teil der Erkenntnis.

USA ist so gross, es braucht den Rest der Welt nicht. Was in Berlin, Rom oder Athen geschiet, ist hier eine Nachricht, die prakmatisch auf die Auswirkung und den Nutzen für USA hin betrachtet wird – und fertig.
Klar wäre es auch für die Amerikaner kein Freudentag, wenn Paris plötzlich von der Landkarte verschwindet oder die Schweiz sich in Luft auflöst.
Ich habe jedoch nicht den Eindruck, dass es als schwerwiegendes Problem eingestuft würde.
Ich denke was ich mit diesem überzogenen Beispiel sagen will ist klar!?
USA kann ohne „uns“ leben – ohne, dass hier was zusammenbricht.

Das das in Tat und Wahrheit nicht so ist – weil irgendwohin müssen sie ihr Zeug ja verkaufen – ist klar.
Aber – das ist das Lebensgefühl – welches ich hier spüre.
Wenn sich sage, ich komme aus der Schweiz und bin Deutscher dann reagieren fast alle mit „Oh Switzerland is so beautiful and Berlin is amazing!!“
Aber das Gleiche sagen sie auch über ein neues Cellphone von Apple oder eine neue Sorte Chräcker.

Als Todde dem Hotelbesitzer erzählte, er habe Canada mit dem Fahrrad durchquert, fragte ihn dieser, ob er auch mit dem Fahrrad von der Schweiz nach Canada geradelt sei.
Todde sagte ihm, man könne da nicht so richtig radeln, da sei ein Ocean dazwischen, darauf antwortet der Hotelbesitzer „Oh an ocean! Realy??!“
Ich glaube die Leute sind nicht wirklich einfach doof, es ist einfach nicht so wichtig.
Die meisten Amerikaner (Synonym für US-Bürger) sind stolz auf ihr Land, stolz auf sich selber und stolz hier zu leben. Das ist für mich nachvollziehbar, auch wenn meine Sozialisation als Deutscher kaum zulässt, dass jemand stolz ist auf sein Land.
Dieser Stolz ist oft recht ausdrücklich kein Stolz auf die Regierung. Immer wieder begegneten mit Leute, die weder mit dieser noch mit der Bush-Regierung einverstanden sind oder waren.
Das ändert jedoch nichts an der Liebe zu ihrem Land.
Ich bin sicher niemand, der politische Prozesse durchschaut oder gar beurteilen kann.
Mir drängt sich jedoch der Eindruck (ich rede gar nicht von einer Vermutung) auf, dass dieses Land auf eine ganz differenzierte Weise unregierbar ist.

Vielleicht daher die übermässig grosse Gewichtung der Geheimdienste, die grade aktuell public gewordene, unbegrenzte Machtfülle der staatstragenden Organe. Ich hab das Gefühl, sie haben Angst vor so vielen Menschen, die ihr Land lieben. Mal abgesehen von den äusseren Feinden.
Was, fragt sich der gescheite Leser, hat das nun mit dem Beginn des Artikels zu tun?
Einige Bilder sind bestätigt. Einige Bilder sind widerlegt.
Was aber viel wichtiger ist, meine Bilder von Amerika sind realistischer geworden, haben Profil gewonnen und Schemen verloren.
Last not least zu diesem Thema muss man sich natürlich fragen, was mit den Bildern der Amerikaner von ihrem Land in ihren Köpfen so eingelagert und ausgelöst wird.
Die Filme (ausserdem die News und die Werbung und so weiter) die mich erreichten, Teil meiner Weltbildschaffung wurden sind vornehmlich für die Amerikaner*1 gemacht. Sie treffen +/- ihren Wahrnehmungskontext. Das wir Europäer die Filmchen kaufen ist ein angenehmer Nebeneffekt.
So ist es mehr als sehr wahrscheinlich, ja eher sicher, dass da auch bunte Bildtapete kreiert wurde, die die Realität am Frontdesk bestimmt. Die Wirkungen sind jedoch andere, weil die Wechselwirkungen mit einer tatsächlich anderen Realität natürlich andere sind.
So enthalte ich mich ohne Zweifel jeder Äusserung darüber, was die US-Bürger mit, oder gegen, ihre Bilder im Kopf – über sich selber und ihr Land und nicht zuletzt ihre Regierung tun sollten. Nicht mein Bier!
Letzte Worte bevor ich meinen letzten Artikel vom Festland schliesse:
Ich war gern hier.
Ich habe mich meistens zuhause gefühlt.
Ich habe fast nur freundliche Menschen kennengelernt, ein paar davon mag ich richtig gern.
Ich werde wiederkommen, aber dann aus einem anderen Grund, den ich noch nicht scharf sehen kann.

Nun … auf nach Hawaii … Aloha!!




*1 sie nennen sich selber "the american people" der Begriff ist sicher diskussionsbedürftig - aber lassen wirs mal im Moment dabei.

Samstag, 24. August 2013

Highway 101

Wie ihr merkt, bin ich ein wenig mit meinen Artikeln im Rückstand.
Neue Situationen erfordern neue Massnahmen.
Seit fast 2 Tagen sind Todde und ich nun zu gemeinsam unterwegs.

Nach einem kurzen, erfolgreichen Gespräch heute am Nachmittag haben wir nun entschieden,  direkt nach San Francisco zu fahren.


Wir lassen uns allerdings Zeit für die 1200 Km von Warrenton nach Frisco und nehmen den guten alten Highway 101, Teil der PanAmericana von Alaska nach Feuerland.
Wir kamen aus dem "Oooooh"-Machen beide nicht mehr raus, hinter fast jeder Biegung der Strasse empfängt uns eine andere, noch spektakulärere Aussicht auf Küste und Meer.


Der weite Ocean trifft auf steiles Land, vorgelagerte Felseninseln, die Strasse führt durch dichte Wälder, kleine Westernstädchen und Fischerorte.

Auf einer ungeplanten Exkursion, die durch einen GPS Bugs oder unsere Unaufmerksamkeit entstand, dann vorgelagerte Inseln voll mit Seerobben, ihr Gesang weit zu hören.


Todde ist die Strecke vor vielen Jahren mal mit dem Rad in der entgegengesetzten Richtung gefahren, so wussten wir schon, dass wir noch durch den Redwood Forest kommen.




Die erste Baumgruppe war meine! Ein Schritt vom Parkplatz über die Wurzeln und ich war in einer anderen Welt. Die Stämme der Bäume wie urzeitliche Säulen, dazwischen gefallene Riesen, mit Moos überwuchert und der feuchte Boden von den Wedeln der ausladenden Farne beschattet. Eine Märchenwelt - die Bilder von Feen und Elfen, Zwergen und Fabelwesen waren sofort in mir wach.

Wiedermal - der schnelle Wechsel - das ist typisch für USA - für mich - das Bild - das neue Bild, das Nebeneinander, das Sowohl-Als-Auch.
Damit meine ich keine friedliche Koexistenz, sondern ein Nebeneinander auch im Sinne des Voneinader-Abscherens - der unvereinbare, jedoch realistische Widerspruch.



Einige Kilometer weiter kamen die richtig grossen Bäume, die Luft zwischen ihnen ist kalt und feucht, ihre Nadeln wie Hände gespreizt, sie sammeln die Nebel, die vom Pazific heraufziehen, das Wasser tropft zu Boden und schaffen so eine seltsames Klima im Klima, ein eigenes Milieu, ein Biotop das an eine Zeit erinnert, von der ich dachte sie sei bereits verloren.


Gelbliche grosse Schnecken ineinander verschlungen auf einem nassen Blatt, ein schwarzer Tausendfüsseler mit gelben Punken am Körpersaum, so lang wie an Finger, am Stamm der RiesenBäume.

Immer wieder hielten wir an, machten "Ooooh" und Fotos und nahmen die 101 in die Liste unserer Lieblingsstrassen auf.

Eine Meilen nach dem Wald der Riesenbäume, plötzlich Hirsche auf der Fahrbahn, an einem Restaurant, eine ganze Herde, zwischen den Häusern, rechts und likns und über die Fahrbahn.
Grazile Hirschkühe und ein grosser Bulle mittendrin.






Kein Zaun, kein Wärter - niemand kontolliert sie. Sie bewegen sich unbefangen zwischen den Menschen und den Autos. Für mich fast nicht auszuhalten, diese Präsenz und Nähe der wilden Tiere. Wieder so eine andere Welt, ein Bison, eine Hirschkuh ein Waschbär, die nicht einfach abhauen nur weil ich auftauche. Sie bleiben da, schauen mich grade an, sind frei zu gehen und bleiben doch. Das hat fast etwas paradiesisches - wieder das starke Gefühl des Vertrieben-Seins - wie schon im Yellowstone.
Das Tiere keine Seele hätten, das kann sich nur ein seelenloser Wissenschaftler ausdenken.

Oft sieht man zwei überfahrene Waschbären nebeneinander.
Sie überqueren als Paar die Strasse in der Nacht oder der Dämmerung, genau so werden sie dann auch überfahren.
Als ich spät, gegen Abend mal mit dem Auto unterwegs war, konnte ich grad noch bremsen, weil so ein "Gangsterpaar" vor mir über die Strasse trollte. Sie (vermutlich!) voran und machte, dass sie weg kam, er hinterher, dreht sich nochmals zu mir um - und ich könnte schwören - zeigt mit den Stinkefinger. Jedenfalls sein Blick war eindeutig.
Aber wie gesagt, es war spät und die Sonne stand tief und blendete mich.
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Dienstag, 20. August 2013

Timberline Lodge und die Durchquerung des Kontinents



Das falsche Hotel !?

Die Landschaft ist abwechslungsreich, Wein- und Obstbau auf 200 m ü. NN, Wälder auf steinigen Hängen, Gebirgsbäche und im Hintergrund der "Mount Hood", noch mit einem Schneefeld an der Flanke.

Aber, das ist nicht die Landschaft, die ich erwartet habe nach dem Vorspann von "Shining", viel zu lieblich alles, überhaupt nichts Karges oder gar Bedrohliches, eher ein wenig AlmhüttenIdyll.




Nora hatte mich vorgewarnt - aber ich wollte klüger sein.
Hier sind die Aussenaufnahmen wohl nicht gemacht worden, dass war auf der Fahrt hier rauf schon erkennbar.

Aber Foftain wäre nicht Foftain, wenn er das auf sich beruhen liesse.
Mein Alter Ego gab keinen Frieden, bis ich im Inforaum des Hotels endlich die Beweise fand.

Hollywood hat mal wieder alles zusammengschustert, die Szene mit der Anreise, die Aussenaufnahmen vom Hotel und die Innenaufnahmen sowieso. Aus all dem ist eine imaginäre Szenerie erwachsen, die nirgendwo so existiert.

So freundete ich mich an mit dem was da war.
  • Einem langen Spaziergang am Berg.
  • Einem Vier-Stock-Bett-Zimmer für mich allein.
  • Einem Café, wo ich prima WiFi habe und noch besseren BlueberryCheeseCake.
  • Ein Nachtessen - mit Fleich, dass nach Fleisch schmeckt, Karotten die nach Karotten schmecken und einem prima Bier.
... when the world turned to blue
... und einem Sonnenuntergang ... ich lass die Beschreibung besser ...
Ausser!! ... das muss noch gesagt werden, kaum war die Sonne weg ... "and the world turned from red to blue" stand der Vollmond am Himmel ... jedes Foto der absolute Kitsch ... die Realität ... unbeschreiblich ... eben ich lasse es!

Um den Luxus nach einer ruhigen Nacht komplett zu machen ging ich am Morgen zum Frühstücksbuffet. Die Riesenportion Bratkartoffeln, Frikadellen, Waffeln und Rührei hat dann bis lange nach Mittag vorgehalten.

Die Reise nach Westen verlief dann eher "normal" ... aber meine Vorfreude auf den Pacific stieg mit jeder Meile.
In Astoria sah ich ihn dann am Ende der Mündung des Columbia River zum ersten Mal ... für ein paar Sekunden im Berufsverkehr eingekeilt.

Sehr deutsch: erst die Arbeit  ...
... Zeltplatz organisiert, Zelt aufgebaut, e-Mails gecheckt ...
und dann - fast wie Weihnachten ... AB ZUM STRAND!
... und da war er endlich.


With Clarks words /  Mit Clarks Worten: "Ocian in view. O! The Joy."
KONTINENT DURCHQUERT!! 
NACH GENAU 50 TAGEN UND FAST 13.000 KILOMETERN
HEUTE 19. AUGUST 2013 UM 16:49h PMT
MIT DEN FÜSSEN IM WASSER DES PACIFICS

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Sonntag, 18. August 2013

My private Idaho

... seit dem Besuch beim Coiffeur bin ich nun fast 600 Meilen gefahren, zuerst die Interstate nach Westen bis zu einem kleine Ort Namens Lolo.
Dort bin ich auf den Highway Nr. 12 West gewechselt, der über Land und durch die Berge geht.
Über Montana lässt sich nicht viel sagen, ein wenig unentschieden zwischen Flachland und Hügelland und irgendwie ein wenig langatmig.

Kaum jedoch hatte ich die Grenze zu Idaho überquert ...
(der Anstieg zum Pass war kurz und unspektakulär, die Passhöhe ist die Staatsgrenze zw. Montana und Idaho.)
... war ich in einer anderen Welt ... typisch USA die Hölle und das Paradies sind oft Nachbarn.
Eine Serpentinenstrasse wand sich durch dichten Nadelwald und dann - meine Nase hat es zuerst gecheckt --- Zypressen!!







Der Nissan "Pathfinder" hat seinen Namen verdient, ich fuhr so unbedacht zum Halten auf eine Fläche neben der Strasse, dass ich überrsah, es bin fast 50 cm runter.
Es knallte gehörig, aber das war nur mein Gugus im Auto der hüpfte. Der Wagen nahm den Sprung und die anschliessende Vollbremsung im Schotter ohne Probleme.
Nur die Leute die beim Picnic sassen, ein Stück weiter, guckten ein wenig verstört.

Der Zedernwald war unglaublich schön, sein Duft erfüllte das ganze Tal und die Bäume waren sicher 40-50 m hoch - ich hab versucht das zu knipsen - ich glaub aber das kommt nicht rüber.

Nachher, beim Weiterfahren, bemerkte ich links einen kleinen Bach, der  wie ausgedacht, wie in einem Märchenfilm, durch die Wälder und dann über Wiesen floss.
"Lochsa" stand auf einem Schild und später, als ein zweiter Bach einmündete stand "Clearwater River".
Der Bach wurde zum Fluss, mit wenig Gefälle (1m auf ca. 80m habe ich gemessen) machte er sich recht breit.
Ich bin den Highway 12 am Clearwater River fast den ganzen Tag entlanggefahren ... eine Freude den beiden zu folgen.
Nördlich liegt der "Clearwater National Forest", eine Strasse und ein Wald den ich nur empfehlen kann.
Ich kam langsam voran, weil ich ständig zum Photographieren anhielt.

Irgendwann konnte ich dann nicht mehr widerstehen, hab mich ausgezogen und bin in den Fluss gehüpft.
Bei 35°C einfach überwältigend! Das Wasser ist leicht kühl, da es so breit über die Steine fliesst, wegen des flachen Gefälles.
Es erwärmt sich ein wenig in der Sonne und die Temperatur ist einfach perfekt.
Am liebsten wäre ich drin geblieben!

Nachher, und das ist keine von meinen Übertreibungen!! ... hab ich mich unglaublich sauber gefühlt ... mit Recht, es gibt oberhalb kein Dorf, keine Stadt, kein Feld das gedüngt werden müsste, nur Wiesen und Wald.
Wasser ohne Chlor und Chemie drin ... es fühlte sich gut an.

Trotzdem - es wurde spät und ich wollte ein Hotelzimmer.

Nach einigen Abfuhren (full) sah ich im Vorbeifahren ein Schild "Reflection Inn" ... ich hab dann ein wenig bedachter angehalten als vorher, bin zurück und zum Haus.
Niemand da ... schade! ... sah nett aus!
Dann hab ich mal zaghaft an die Tür geklopft ... und eine Frau kam raus.
Ich glaube wir mochten uns gleich.

Ruth leitet das "Inn" und hat mir ein Zimmer vermietet und zum Kochen gabs eine richtige Küche und ein prima Frühsstück am nächsten Morgen und neugierige Gäste, denen ich meine ganze Tour schildern sollte.

Also mein Reisetip für heute:
VON MONTANA NACH IDAHO ÜBER DEN HIGHWAY 12 WEST AB LOLO
BADEN IM CLEARWATER RIVER (ES GIBT AUCH SANDBÄNKE ZUM SONNEN!)
ÜBERNACHTEN BEI RUTH
Page: www.reflectionsinn.com
Mail: innkeepers@reflectionsinn.com
Mich kostete das $99,- und das ist es auch wert!

Ein schöner Ort mit guten Leuten in Idaho!

Zwei kleine Geschichten am Rande:

Halskette

Das Armband, welches ich mir als Talisman für die Reise machen liess, ging schon nach ein paar Tagen in die Brüche (Verschluss kaputt) meine notdürftige Reparatur hielt nicht viel länger.
Ich bin dann zum Juvelier in Cahrlottesville (Virginia) gegangen (man nimmt besser die alte Eingesessenen!!) und die Frau dort legte den Kopf schief und sagte "Germany??"
Als ich antwortete "yes ... and Switzerland" lächelte sie, zeigte mir eine silberrne Halskette und alternativ ein Lederband.
Ich nahm beides und so wurde aus dem Armband eine Kette.

Heute ... ich verzettle mich wieder!!  ... in einer Tanke in Idaho - ein  herziges Paar hinterm Tresen.

Sie: "I love your necklet" (Ich hatte das Wort Necklet nie gehört und sagte, im Reflex, auf Deutsch - ziemlich unhöflich "was?"
Der Mann antwortete auf Deutsch mit bestem amerikanischen Akzent aber total fehlerfrei:
"Sie liebt Deine Halskette"
"Where do you buy it?" fragte sie
Ich war inzwischen dann total verwirrt und antworte auf Deutsch, dass sie angefertigt sei von einer Freundin.
Der Mann übersetzte brav.

Dann erzählte er mir von seiner Zeit in "Cheidelbörg" bei der amerikan. Armee.
Er hatte dort eine deutsche Freundin -"Elke"- die ihm so gut deutsch beigebracht hatte und wohl noch einiges andere, denn das Mädel haute ihm bei dem Namen"Elke" mit voller Wucht einen Hieb in die Rippen.
Beide lachten ... Sie schenkten mir einen Sack Eis, den ich dringend für den Cooler brauchte.
Gute Leute in Idaho !!

Wildfire






 

Seitlich an der 12 West brannte ein Berg, einige 100 Meter weiter ein Zweiter.
Ein Hubschrauber war mit löschen beschäftigt.
Ich hielt an um ein paar Fotos zu machen. Ein Feuerwehrwagen genau neben mir.
Er redete ohne Unterlass in sein WalkieTalkie. Er dirigierte den Einsatz vom Parkplatz aus, wo er die bester Übersicht hatte.

In einer Pause grinste mich an: "Never seen Wildfire?"
Ich schämte mich ein wenig wegen meines TouriGehabes, aber er schien das völlig O.K. zu finden und erzählte, der Brand sei wegen der Eisenbahn ausgerochen. Ein Rad habe blockiert und die Funken das zundertrockne Gras in Brand gesetzt.

"Watch now" sagte er plötzlich.
Aus den Wolken kam ein kleines Flugzeug fast im Sturzflug herab, nichts war zu hören, es schoss in ein Tal hinunter, in das wir keine Einsicht hatten, aus dem aber dichter Rauch quoll.
Einige Sekunden war das Flugezug völlig verschwunden, dann tauchte es in einer roten Wolke aus Wasser wieder auf.
Der Motor heulte auf und der Pilot zog die Maschine fast senkrecht in den Himmel.
"Our best airman ... he do it every day" sagte der Feuerwehrmann und dann ins Micro ... "O.K.  ... he has taken!"
Und tatsächlich ... kurze Zeit später sah ich, das es aus dem Tal dampfte statt dass es rauchte.

Der Feuerwehrmann stieg in sein Feuerwehrauto und sagte feixend aus dem offenen Fenster " you forgot to take a foto"
Gute Leute in Idahio!

Ich fühlte mich irgendwie zuhause in "My private Idaho"
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Liste meiner Lieblingsstaaten: Vermont, Colorado, Nevada und Idaho
Drei zu eins für den Westen!
...aber die Stadt New York zählt für zwei! Gleichstand! so ungefähr :o)

Samstag, 17. August 2013

evil personal notes / böse persönliche Anmerkungen


I like to write my blog, I like to write artikels - they are working the whole day inside me and must out.

It needs - every day - two or three hours to do this loved work.

But who makes me the job nearly to hell are:
Acer, McAfee, Bluewin, Firefox and Windows!
A long time of working is waiting for one of them.
If I would do my Job at home like them - I`ll get fired.

Let a flash take them while shitting!

Ich mag es sehr meinen Blog zu schreiben. Ich mag es sehr Artikel zu verfassen, die den ganzen Tag schon in mir gearbeitet haben - sie müssen raus.
Ich brauche täglich 2-3 Stunden für diese, sehr gern getane, Arbeit. 
Aber wer mir den Spass echt verdirbt sind: 
Acer, McAfee, Bluewin, Firefox and Windows!
Ein grosser Teil der Arbeit ist, auf einen von denen zu warten.
Wenn ich meinen Job so machen würde wie die - ich würde rausfliegen!

Möge sie der Blitz beim Scheissen treffen!

Freitag, 16. August 2013

Yellowstone ...

 ... oder was eine Attraktion ist.


Die Erde vor 500.000 Jahren (am 13. August im Yellowstone National Park)
Was zuletzt geschah:
Nachdem ich den vorherigen Artikel fertig geschrieben hatte, gabs für mich, quasi als Wiedergutmachung weil ich im Auto schlafen musste, im Restaurant ein dickes Steak.
Die Nacht auf der Ladefläche verlief unspektakulär, ich schlief wie ein Baby.
Zum Wecken um 5:30 sah ich den Sonneaufgang über dem See, über dem Nebel, überwältigend!
Dann Kafi holen, Kuchen kaufen, Frühstück. Campingplatz besetzen und nochmal an den See für ein 2. Frühstück.

Ein kleiner, ruhiger Strand, oberhalb eine heisse Quelle, eifersüchtig bewacht von zwei Murmeltieren, oder so was ähnlichem. Ich redete ein wenig mit ihnen, sie beruhigten sich, hörten auf Fieplaute zu machen und schienen sich mit meiner photographierenden Gegenwart abzufinden.

Kafi undd Kekse im morgentlichen Sonnenschein am kiesigen Strand eines Vulkansees in 2500m Höhe.
Was brauche ich mehr? Nix!!
Das sagt sich leicht "nix" - aber ich konnte es tatsächlich geniessen!


Dann kamen die Touristen, wo sie ein Auto sehen, wittern sie eine Attraktion und im Augenblick war der Strand voll und das Idyll vorbei.

Alle guckten blöd rum, aber die einzige Attraktion war nun mal ... Ich.

Ein DummChinese hat mich tatsächlich geknipst , wie ich da sitze und die Kekse esse ... er hat nun auch meinen Mittelfinger auf dem Foto, er kann ja dann in Peking rätseln, was ich ihm damit sagen wollte.

So bin ich dann nach einem ausgedehnten Vormittag am Strand , die (Wellen zählen, einschlafen in der Sonne und rumknipsen)ins Auto und zu dem grossen, dem einzigen, dem OneAndOnly, Mr. Bombastic-Fantastic, Super-Gysier "OLD FAITHFUL" gefahren.

Um die ganze Szenerie besser darstellen zu können, muss ich, wohl oder übel, die Fahrt auch schildern.

Yellowstone ist so eine Art gigantischer FreiluftZoo von ca. 200x200 Km Durchmesser, die Bisons und Bären und Elche und das ganze Kleinzeug laufen völlig frei rum.

Die Menschen sind eingesperrt in ihren Autos oder im Hotel.

Am Morgen so gegen 10:00 (Mami und Papi sind mit Frühstück fertig und woll`n was erleben) setzt ein karavanenartiger Zustrom von Touristen aus allen vier Himmelsrichtungen ein.
Zuerst vereinzelt, dann jedoch sehr bald als kontinuierliche Autoschlange schieben sie sich durch den Park.

Die idyllische, unberührt wirkende Natur und dieser sich einzwängende Riesenwurm mit vier Armen stehen in so krassen Widerspruch zueinander, das es mir fast weh macht hinzuschauen.

Die vier Autoschlangen treffen sich am grossen Gysier.

Dafür hat man sinnigerweise vier riesige Parkplätze - auch was rede ich? ... ParkAreale!! ... jeweils in der Grösse eines mittleren Bauernhofs, angelegt.

Old Faithful, hat sie seltsame Eigenschaft alle 65 Min (+/- 10) auszubrechen.
Er hatte seinen Job wohl eben erledigt, denn es waren nur wenig Leute dort.

Also kurz und gut:
Es kamen bis zum nächsten Ausbruch etwa (ich hab sie grob gezählt) 2500 - 3000 Leute.
Alles war innert 10 Minuten vorbei und die ganze Touri-Horde zog wieder ab.
Die Länge der Autoschlangen kann man sich gut vorstellen, denke ich.

Yellowstone selber ist ein Paradies! ... oder sieht jedenfalls aus wie eines.

So stelle ich mir die Erde vor, bevor der Mensch über sie herfiel.
Grasland und Seenlandschaften, Gebirge und Hochmoore, dazwischen immer wieder kochende Tümpel und die Dampffahnen der Geysiere, Flüsse die in Mäandern durch die Wiesen fliesen, auf den Wiesen Bisons und in den dichten Wäldern Elche und Rehe.

Aber eben, ein Paradies mit der üblichen Vertreibung aus ebendiesem ...
... und der täglichen Heimsuchung von Mai bis September durch die, welche eigentlich vertrieben sein sollten.
Das "Vertrieben Sein", das Nicht-Dazu-Gehören", das "Einbrechen-Müssen" ist wohl das, was weh macht, innerhalb der ganzen Schönheit.

Heute am Morgen, ging ich daher mit gemischten Gefühlen.
Aber ich muss deutlich sagen ich ging auch gern!

Die Zivilisation in Form des Örtchens "Livingstone" in Montana tat mir gut.

Ein InternetCafé, frischer Kafi und Kuchen.
Die Mails lesen und beantworten (Yellostone hat kein Net) und dann ... ich glaub es selber kaum ... ging ich zum Coiffeur.

Ein altes Männlein in der Hauptstrasse von Livingstone.
Er war grad am Mittagessen als ich reinkam und knurrte: "No good timing!" Ich knurrte zurück "can wait, no hurry!"

Darauf hin kamen wir ins Plaudern, er mampfte ich erzählte, ihm fiel zu allem etwas ein, mit vollem Mund und der Gabel als Zeigestock.

Das ging so weit, dass ich ihn erinnern musste, warum ich gekommen war.
Er wusch sich hinter einem Verschlag die Hände, ausgiebig und es roch nach Seife.
Dann machte er mir einen amerikanischen Schnitt, der gar nicht übel ist.

Noch ein äterer Herr kam rein und es kam wie es kommen musste:
wir unterhielten uns drüber, wo auf der Welt es sie hübschesten Mädels gibt.

Ich war für New York, der andere Gast für Frisco und der Coiffeur für Tschechien.

Es war nämlich eine Gruppe tschechischer Mädels, im letzten Jahr, zur Freiwilligenarbeit im Yellowstone gewesen und sie selber waren die grösste Attraktion im kleinen Ort.
Sie hatten den Jungs dort, einschliesslich des betagten Coiffeurs, wohl gewaltig die Köpfe verdreht.

Nun, es kam zu keiner Einigung, letztlich sagten wir, es gäbe ja überall schöne Frauen.
"... and the ugly too" setzte der Coiffeur diplomatisch das Schlusswort. Wir nickten.

So waren meine Haare geschnitten, die Welt wieder im Lot und das Paradies hinter den Bergen zurückgeblieben.

Livingstone Montana (30 Miles nördl. Yellowstone NP)