ARTIKEL

:/:/:/:/:/:/:/:/:/:/:/:/:/:/:/:/:/:/:/:/:/:/:/:/:/:/:/:/:/:/:/://:/:/:/:/:/:/:/:/:/:/:/:/://:/:/:/:/:/:/:/:/:/:/

Mittwoch, 31. Juli 2013

SAME, SAME BUT DIFFERENT

Ein Monat USA ... hier meine persönlichen Erkenntnisse.

Ich bin es ja schon vom Transfer Deutschland - Schweiz gewohnt, alles ist irgendwie ähnlich und doch ganz anders.
Mit USA ist es ebenso - ich hab mich sehr schnell zurechtgefunden und wohl gefühlt.

THEMEN:
  • Sicherheit
  • Cool bleiben
  • Strassenverkehr
  • Menschen
  • Kommunikation
  • Fern-Kommunikation
  • Hotels
  • Alkohol
SICHERHEIT / KRIMINALITÄT
Meine Sorgen betreffend hoher Kriminalität haben sich bisher überhaupt nicht bewahrheitet. Zum Teil wohl daher, dass ich die Südstaaten meide, zum Teils sind jedoch die Berichte in den europäischen Medien massiv einseitig.
Was aber - wenn man hier fernsieht - nachvollziehbar ist: 60% Werbung und Sport und 25% Horrormeldungen, die restlichen 15% ist ansehbar ... mehr aber auch nicht!
Verständlich, wenn einige europäische  Journalien ihr Süppchen daran wärmen. Vertändlich aber voll fürn Arsch.

Noch nie hab ich mich in einer Grossstadt so sicher gefühlt wie in New York.
Klar - wenn mans drauf anlegt - und mit Dollarnoten oder goldenen Credikarten rumspielt und nachts damit durch die dunkelste Hinterhofgasse läuft ...      dann erhöht man seine Chancen auf einen gepflegten Übefall erheblich, aber immer noch weniger in New York als in Frankfurt a.M. - dünkt mir.

Gestern in der Nacht bin ich von Downtown Santa Fe zurück ins Hotel gelaufen.
Die Strassen schlecht beleuchtet und ausser mir und zwei Männern die mir entgegenkam - niemand in der Nähe ... ein wenig mulmig wurde mir als die beiden auf dem schmalen Gehweg näher kam.
Sie machten höflich Platz sagten brav "hi" und weg waren sie.

ICE
Ich hab 3 Tage und zwei Walmarts gebraucht, bis mir klar wurde, dass das europäischen KühlboxSystem mit den blauem KühlAccus hier nicht existiert.
Wie auch sollte ich das rauskriegen? ... was sollte ich fragen? ... wie kühlt ihr Euer Bier beim Camping?
Einmal hab ich gefragt, hab eine Kühlbox gezeigt und von "Cooler" and "blue" gefaselt.
Die Antwort war: "nein den Cooler gäbs nicht in blau" plus ein besorgter Blick.

Also, was tut der kluge Sozialpädagoge: beobachten.
Durch mir Zeit nehmen und beobachten hab ich übrigens sehr viel gelernt.
(s. Kapitel Autofahren)

Die Lösung ist letztlich simpel: kauf Dir einen Kühlbehälter, tu Dein Bier rein und kipp Eiswürfel drüber.
Die Eiswürfel gibts an jeder Tanke in Plastiksäcken in 2 Grössen und in jedem Hotel direkt aus der Eiswürfelmaschine.
... und!? ... sagte mein stets besorgter deutscher Verstand, wenn das Eis schmilzt, dann wird ja alles nass. Lösung: kauf nur Sachen denen das nichts macht, oder ... wenns denn sein muss pack es in eine Tupperware - dafür hat der liebe Gott die ja schliesslich erfunden.

AUTOFAHREN
Hier gilt besonders: same, same but different.
Ein paar Sachen hatte ich schon erzählt, aber ich weiss nicht mehr was.
Drum: Gnade wenns doppelt kommt!
Vorfahrt
Kannste im Internet nachlesen wie das geht! ... in der Theorie!
Die Praxis ist viel angenehmer. Fahr einfach völlig entspannt an die Kreuzung ran.
Bei gleichberechtigten Strassen haben alle ein Stopschild.
Bleib locker - es geht wie von allein!
Wer zuerst da ist, der hält trotzdem an. Dann fährt er langsam! los, der Zweite wartet einfach in aller Seelenruhe bis der durch ist und startet dann ebenfalls langsam.

Do`nt Panic ... auch wenn es mal nicht so klappt ... niemand dreht durch und fuchtelt rum.
Im Zweifelsfall warte einfach bis der Andere genug hat vom Warten und langsam und stückweise in die Kreuzung rollt.

Autobahn
Autobahn ist die Interstate. Sie sind mindestens 4spurig im Bereich der Städte aber auch mehr. In Toronto hab ich mal 18 Spuren gezählt.

Dazu kommen noch die Serviceroutes - meist eine zweispure Strasse recht und/oder links der Interstate ... manchmal sind die Serviceroutes aber auch vierspurig ... beidseits. Trotzdem gibts kaum Verwirrungen, denn erstens ist alles gut Beschilder und zweitens, wenn Du Dich mal verfährst, nimmste einfach die nächste Ausfahrt und korrigiertst es.

Auf der Interstate ist Höchstgeschwindigkeit -je nach State zw. 65 und 75 mph.
Ich empfehle: halte Dich dran ... die Sheriffs sind unterbeschäftigt ihren Bierbäuchen nach zu urteilen und warten nur drauf Dich am Arsch zu kriegen.

Ich hab den Tempomat "Cruise" einfach immer auf die Höchstgeschwindigkeit gestellt und mich treiben lassen.
Die Trucks fahren meist schneller, so um 5 mph ... Du kannst auch mit denen schwimmen, die wissen was sie tun. Vorsicht, es sind immer ein paar wenige Desperados darunter.

Angenehm ist, es gibt fast keine Raser ... man kann sehr ruhig und gleichmässig fahren und spart so Benzin und Nerven (Benzin heisst Gas - nicht Petrol!)
Um die paar Durchgeknallten kümmert sich der Sheriff persönlich. In Texas und Oklahoma betreut er sie ein ganzes Jahr lang in heimeligen, geschlossenen Einrichtungen.

Die Interstate sind nach Richtung nummeriert: grade Zahlen west-ost / ungrade nord-süd.
Wenn Du auf der Interstate fahren willst, weisst Du am besten vorher in welche Himmelsrichtung Du willst.

An der Auffahrt steht nicht "St. Louis" o.ä. sondern z.B. "40 West" ... also guck auf die Karte
GPS ist sinnvoll - aber wie immer ... Du brauchst für kompliziertere Strecken ... eben, eine Karte.
... und mitdenken ist auch ganz gut ... nicht so wie ich, der dann nachts um 1:00  irgendwo in der Pampa stand, weil ich meinem GPS blind gefolgt war.

Nochmal für alle Kontinentdurchquerer und Landstrassenliebhaber: GPS, Karte, Hirn einschalten!

Tanken
Wie das mit den Creditkarten beim Tanken geht, ich weiss es immer noch nicht!
Schande über mich aber es klappt nicht. Alles geht damit, Hotel, Supermarkt und Starbucks, nur die verdammte Gasstation nicht.

Also bar zahlen: ... meistens muss man erst zahlen. Du nennst die Nummer der Zapfsäule an der Dein Auto steht, nennst einen Betrag, bezahlst und bei der entsprechenden Gallonzahl schaltet die Pumpe ab. Wenn Du weniger brauchst, hol Dir den Rest einfach wieder.
Die Menge wird in Gallons gemessen, das sind knapp vier Liter. Preis z.Zt. $3.70, also grob umgerechnet 90 Rappen der Liter.

MENSCHEN
Ein verflucht schwieriges Kapitel ohne jede Garantie.

Eigentlich wie überall. In den Städten meist freundlich und offen, auf dem Land eher! maulfaul und verschlossen.

Auffällig, auf dem Land viele sehr Dicke, meist Frauen. In der Stadt eher weniger.
Dafür die Männer: es scheint in der Pampa grad grosse Mode zu sein, ein völlig verdrecktes weisses T-Shirt und eine mindestens so dreckige Jeans zu tragen. Bartstoppeln und Öl im Gesicht machen den Look perfekt. Wenn man dann noch stinkt wie ein toter Elch, ist alles geritzt.

Kein Witz, die Typen kokettieren damit, Originalton: "yeah Baby, first I hav a shower, than we both talk again" ... und sie kichert!! ... man glaubts nicht! ... und der Typ sah echt dumm aus wie `ne leere Brieftasche.

In der Regel sind fast alle freundlich, einfach so ... niemand erwartet was dafür. Aber ein paar Blödies sind - wie überall - auch darunter ... etwa gleich viel wie in "CH" und "D".
Ansonstens gilt: Weniger Misstrauem bringt Mehr!

SPRACHE
Wird immer schwieriger je weiter ich in den Süden komme. Mit 35 Jahre altem, verrostetem Oxford-English kriegt man hier grad noch das Nötigste hin.

Bei Verständigungsschwierigkeiten kokettiere ich dann mit dem schlecht Verstehen und lächle ein wenig blöd dazu. Das wirkt! Echt ... sie bemühen sich deutlich zu sprechen und lächeln glaubs viel über mich.

Ausländerfeindlichkeit Fehlanzeige ... aber ich bin eben weiss und meist ordentlich angezogen undd fahre ein neues Auto. Das wirkt!

TELEKOMMUNIKATION
Telefon: supereasy! Billigste Variante: Kauf Dir ein Cellphone bei AT&T für $20,- , lass es prepaid per Minute abrechnen und los gehts.
Internet: bisserl komplizierter: AT&T hat die beste Netzabdeckung in USA, bietet zwar den Tarif an aber nicht das Gerät.

Nach einer Weile Sucherrei hab ich ein "Hotspot" bei T-Mobil gekauft für $75,- plus $30,- für einen Monat Internet.
Leider ist T-Mobil eher dürftig in der Netzabdeckung und funktioniert nur in/um den/die Städten und entlang der grösseren Verkehrswege. Ausserdem ist der Spot nicht ganz so hot wie sein Name glauben machen möchte. Gegen ein kabelgestützes WiFi kann er nicht anstinken. Ein Bildchen runterladen dauert da schnell mal 3-4 Minuten ... bei voller Empfangs-/Sende-Kapazität.

Aber dann gibts eben in fast jedem Laden - in den Städten - "free WiFi" und in den meisten Hotels.
Bei Starbucks fragt niemand ob Du was konsumierst, die lassen Dich stundenlang bloggen.
Sie wissen ja, irgendwann braucht jeder mal einen Kafi oder ein Smoothy oder irgendwas Süsses. Haben sie schlauerweise alles im Angebot.

HOTELS
Irgendwo bereits erwähnt: mein Favorite ist "Best Western" ... eigentlich in jeder mittleren/grösseren Stadt und an den Interstates auffindbar.
Preis - je nach Lage 65,- bis 120,- $.
Meist auch unter indischer Leitung, aber echt sauber und incl. Frühstück.

Nähe zur Downtown und Nachfrage ist ausschlaggebend für den Preis.Echt miese Absteigen, mitten im Touri-Gebiet sind sauteuer ... $150,- ++
Ein paar Kilometer draussen kostet es dann die Hälfte.

Meine beiden Extreme
"Hood`s Hotel/Raststätte/Tankstelle" an der Interstate 40 für $55,- o. Früst. ... Quali. O.K.
"The Sleepy Hollow" auf Cape Cod, bestenfalls!! mitt. Quali. für satte $250,- o.Früst.

Abfragen bei der Buchung für Kontinentalüberquerer die fast!! im Auto wohnen:
Preis, free WiFi, Frühstück, Waschmaschine, Wäschetrockner, Ice-Maschine, Zimmer  vorher angucken!!, Klimaanlage (nicht nur im Süden - New York ist heiss im Sommer) und mach deutlich, wenn das WiFi zwar vorhanden ist aber mies arbeitet, dann willst Du wieder gehen (hat bei mir funktioniert - ich bekam ein Zimmer näher an der Antenne)

Kein Frühstück im Hotel
Ich hatte immer einen kleinen Spirituskocher im Kofferraum, wenn es kein Frühstück gab, dann gabs bei mir eben InstantCoffee mit Kafiweisser (CoffeeMate).
Dazu diese wunderbaren MiniMuffins mit Blaubeeren/Heubeere drin von Walmart ... O.K. das wird jetzt dann doch zu privat!
Den Spiritus gibts allerdings nur in den HardwareShops ... vergleichbar einem Handwerkerladen oder Eisenwarenladen... dort heisst das Zeug "Denaturated Alocohol" und meist wissen die Verkäufer nicht mal, dass sie es führen.
Also ganz hinten im Ecken, bei den Farben und Abbeizen oder Putzmitteln usw. selber schauen.

ALKOHOL
Ich habe in nun genau einem Monat in USA nicht einen Besoffenen gesehen. Ich denke die Obdachlosen kübeln ... aber aber auch die lassen sich -scheints - nicht blicken wenn sie voll sind.

Abends in den Bars wird wenig getrunken, manchmal bin ich der Einzige der ein Bier vor sich hat. Das liegt auch daran, dass viele noch ins Auto müssen und dann ... eben! ... der Sheriff wartet schon ... der hat Zeit und lässt sich derweil den Präriewind um die Nase wehen ...

Nein! ... noch nicht fertig mit Staatsgewalt! Heute dann kam der ÜberHammer: ich wollte im Walmart ein Sixpack kaufen, sagt die Senorita an der Kasse: "Your ID please!" Ich frage was das soll, sie knurrt was auf spanisch. Ich erkäre ihr, dass ich aus Europa bin und das nicht verstehe, warum muss ich meine ID zeigen wenn ich sechs Dosen Bier kaufe.
Sie muss sich sichtlich zusammennehmen erklärt mir aber doch: wenn ich einen Unfall hätte und es stelle sich raus ich habe vorher Bier gekauft, dann sei das auschlaggebend in einem Gerichtsverfahren.
Da hauts dem Fass den Boden ins Gesicht! ... der Sheriff muss gar nicht mehr im Steppengras liegen und auf die bösen Suffköppe warten! Nö, der stellt ganz cool eine Verbindung zu Walmart her, guckt wer grad Bier kauft, macht einen Halter-Kennzeichenabgleich und hält den armen Vogel einfach an! Soweit meine böse Phantasie !
Wenn Du denkst, macht ja alles nix, ich hab das Bier ja nicht getrunken. Pustekuchen ... schon das Mitführen in der Fahrgastzelle, sprich die direkte Zugriff vom Fahrersitz aus ist strafbar. Darum hab ich mein Bud im Kofferraum im Cooler.
Der Senorita hab ich das Bier da gelassen.

Ich trinke dann am Abend eins im "Coyote Café" und geh zu Fuss heim und winke dem Sheriff, wenn ich ihn im Gras sehe, freundlich zu.

Allgemein
Do`nt worry ... nach einer Woche klappts ganz gut ... bis auf den Mist mit der CreditKarte an der Tankstelle.

Dienstag, 30. Juli 2013

Santa Fe



Ich hatte keine Ahnung was Santa Fe ist, wie auch, wenn ich eben nie Reiseführer lese.
Mein GPS spinnt mal wieder - dachte ich - es zeigte mir 2200 m üN.N. an.









Gestern der Tag begann mit einem Frühstück, dem üblichen in USA-Hotels, mit Bratkartoffeln und Hackfleichröllchen und Kafi und KonfiBrot und Organensaft.
Kein so übler Start.

Der nächste Höhepunkt war, als ich plötzlich am Horizont Schatten endeckte.

Wie der Matrose im Krähennest, draussen auf dem  Ozean, dachte ich in dieser wogenden Ebene zuerst "Wolken!"
Aber die Wolken blieben stahlblau in der immergleichen Form, wurden nur langsam grösser.
"LAND!!!" ... ich hatte Land entdeckt im Grasmeer.
Ganz weit hinten, unter den Wolken, die Rocky Mountains

Was sich da, immer deutlicher, in Nord-SüdRichtung vor mir erhob war nichts geringeres als die Rocky Mountains.
Aus dem fahrenden Auto heraus (die Strassen sind über viele Meilen schnurgrade und es hat viel weniger Verkehr als in ""D" oder "CH". Also Lenkrad mit den Knien festklemmen, Kamera suchen, einstellen, ein Auge auf der Strasse, das andere auf dem Display, wie in Chamälion und "click" ... ) hab ich das erste Foto gemacht von diesem erhebenden Moment.

Warum der Moment erhebend ist? Keine Ahnung!! Probiers mal aus! Fahr mal mit dem Auto von N.Y.C. nach Westen ... drei - vier Tage lang ... dann weissst Du es.


Dann bei nächster Gelegenheit angehalten und einfach nur dagestanden.
Dann noch mehr Fotos, aber keines von denen kann diesen Moment gerecht werden.

Vor lauter Gegucke und beeindruckt Sein verpasste ich anschliessend die Abfahrt nach Norden.

Ich sagte der Route 66 noch schnell "ciao" und  benutzte den "Only for officials and emergency" - Weg zwischen den beiden Richtungsbahnen der Interstate.
(Nur möglich weil ... siehe () oben! ... aber achte gut auf halb im Präriegras versteckt geparkte, schwarz-weisse Autos mit rot-blauen Lampen auf dem Dach und auf der Türe steht in goldener Schrift "Sheriff")

Santa Fe beginnt - zum Glück - oder zur Schande mit einem Walmart. Dort wo der T-MobilShop sein sollte stand ein riesengrosse Supermarkt.
Die Frau an der Info vom Walmart hatte zwar genug zu tun aber ihr mexikanisches Temperament erlaubte ihr in aller Seelenruhe im T-MobilShop anzurufen und zu fragen wo sie jetzt ihr Geschäft haben.

Dort ging es völlig unkompliziert. Neue SIM-Card - kostenlos - 30$ für einen weiteren Monat Netzugang und fertig.

Dann zur Bank und ... unglaublich ... "yes we do, no problem" war die unerwartete Antwort auf meine schüchterne, hundertfach gestellte Frage, ob sie mir meine Franken für Dollar abkaufen.
Ich empfehle die  "Pueblo National Bank"! ... für 10$ fürs Banksäckel, machte "Suleika" (eine total mexikanisch ausschauende Frau mit arabischem Namen - die Welt schrumpft) alles im Handumdrehen, ohne jeden Umstand.
Meine Frage, ob Santa Fe eine Innenstadt hat, liess sie endgültig auftauen, sie nahm sich die Zeit am Bankschalter (O.K. - ich war derr einzige Kunde) eine verbale Infobroschüre zum Thema "Santa Fe" herauszugeben, einschliesslich Wegbesschreibung zum besten Parrkplatz, der, wie sich rausstellt, ihrem Onkel Sam gehörte.

Sam begrüsste mich mit den Worten "Today we have a special ...100$ for the first hour, every following hour is free".
Er schloss mich dann gleich in sein Herz - er hätte mich wohl ohne zu zögern in seine Familie aufgenommen - als ich ihm Grüsse von Suleika bestellte.
Wir beliessen es jedoch vorerst dabei, dass er mir für 5$ einen Parkplatz für 3 Stunden vermietete, normal war 2Std ... aber eben - ich kannte Suleika.

Santa Fe: Der erste Eindruck HEISS! Der zweite, viele Galerien und Künstlerseelchen und alles mit einem guten Schuss öko. Der dritte viel zu viele Touristen.

ABER: diese Stadt ist anders als alle anderen amerikanischen Städte, niedrige Bauweise mit terracottarotbraunen Fassaden, die den urssprünglichen Baustil (Adobee?) ... aus, mit der roten Erde verputzen Lehmziegeln, mal schlecht, mal recht, nachahmt/nachempfindet.
Alles in allem wohltuend fürs Auge - mal so ganz ohne die ProtzHochhäuser der anderen Städte.
Am Abend im alten Park ein FolkKonzert mit einer dermassen friedlichen Atmosphäre, dass sogar mir altem Nörgler wohl war. Viele lachende, freundliche Gesichter ein paar Leute tanzten - einfach so ... ohne Getue.

Dazwischen ein paar, durch nichts zu beeindruckende Nachfahren der Ureinwohner ... mit grossem Cowboyhut und noch grösserer Sonnenbrille (Nachts!!), ... ich glaube die halten alle Weissen und was sie so tun für "poco loco" ... aber die Bekloppten sind den Indianern ja heilig ... man sollte mal drüber nachdenken ob das nicht den Untergang ihre Kultur beschleunigt hat.

Ich kann wohl sagen, ich mag die Stadt. Sie ist bunt, mit noch bunteren Menschen und alle vertragen sich ... hier kann mans echt aushalten.
... und mein GPS spinnt ausnahmsweise mal nicht: Santa Fe liegt auf ca. 2200m.

Hitze und dünne Luft und zuviel Kafi am Morgen - haben mich nun ins immer gut gekühlte Starbucks getrieben -  noch ein Kafi und "free WiFi" lockten zusätzlich.

Das Hotel, in das ich eingekehrt bin, ist eher so lala - "6" heisst die Kette, wird, wie fast immer, von Indern geführt und ist ein wenig indisch-gammelig-schmuddelig.
Die Nacht habe ich im Innenschlafsack verbracht, weil das Laken aussah als habe es schon mal jemand benutzt und es sei dannach bestenfalls ausgeschüttelt worden.

Am Morgen habe ich mit dem indischen Manager das Thema erörtet.
Er stellte sich erfreulicherweise schützend vor seine Angestellten und behauptete das Laken sie frisch gewaschen.
Trotzdem ging er auf meinen Wunsch nach sauberer Betwäsche mit einem leichten Kopfwackeln ein und mit den Worten: "only because to make you feel well!"
Ich dachte zwar "fuck you!" aber machte ihn dann auch "feel well" und buchte eine weitere Nacht ... so ein sauberes Laken ist doch eine hübsche Aussicht!

Ich frage mich ob die Inder das devote Getue noch aus der Kolonialzeit unter den Engländern tradiert haben oder ob es in ihrer eigenen Kultur begründet liegt.
Jedenfalls hörte er mit Gebücklinge fast nicht mehr auf .. obwohl ich irgendwie den - natürlich sehr subjektiven - Eindruck gewann seine Unterwürfigkeit galt vor allem meiner Credit-Card.

O.K. ... es ist Mittag ... ich glaub ich wage mich mal aus dem schützenden Cocoon des Starbucks heraus und suche mir ein Plätzchen für eine gepflegte Siesta.

Im PhotoBlog stelle ich dann ein paar Bildchen zu diesem Text ein, es sind gestern am Abend dann über 90 Stück geworden - ich muss erstmal sortieren.

Montag, 29. Juli 2013

Steppe


Ich sollte wohl über die Steppe schreiben.
Wie soll man sie beschreiben? ... ich finde nicht so recht die Worte ... lösche zum x-ten  Mal den grad geschriebenen Text.

Weite: die kleinsten Gegenstände am Horizont, die grad noch erkennbar sind stellen sich als Berge heraus. Der Himmel macht 80% der sichtbaren Welt aus.

Gewitter über Santa Rosa, New Mexico 28. Juli
Wetter: grad jetzt während ich schreibe tobt ein Gewitter draussen, dass man über Kilometer ankommen sah, während der Himmel auf der einen Seite noch blau war, Nachtblauch, wurde es um das Gewitter herum schwefelgelb, weil die Sonne hinter den Regenvorhängen versank.
Es weht ein stehter warmer Wind von Süden.

Pflanzen und Erde: halbhohe Büsche, verdorrtes Gras, paprikaroter Boden, die Teiche und Bäche, die wenigen - rot wie gefärbt.

Wolken: gigantische Kunstwerke, trotz Weitwinkel unfotografierbar

Berge: zerbröselndes, karges rotes Gestein, Tafelberge ... nicht hoch aber eindrucksvoll.

Strasse: die Route 66 - immer noch in Teilstücken vorhanden kriecht wie eine schwarze Schlange mit gelber Mittellinie - scheinbar fast mühsam - über den steinigen Boden.

Tiere:
weniger überfahrene als im Wald, weil es weniger gibt. Mitten im Nirgendwo ein paar schwarze Rinder.
Dann ... aus sehr! grosser Ferne sehe ich eine grosse Menge einzelne Objekte dicht beieinander. Zuerst dachte ich es wäre ein riesiger Friedhof. Dann sah ich die Objekte bewegten sich.
Rinder, eingepfercht zu hunderttausenden, in der Nähe eine Fabrik mit einem grossen Schild "Western Best Beef" ... ein Schlachthof, lag ich doch gar nicht so falsch mit dem Friedhof.
Dann kam der Gestank von den Tieren - eine Mischung aus Kuhscheisse, Viehfutter und Angstschweiss (können Kühe schwitzen?)

Und natürlich die Heuschrecke, die sich während einer meiner Photostops auf einen Scheibenwischer setzte. Sie begleitete mich mehr als 250 Meilen bei bis zu 120 Km/h und stieg erst ab als ich das Auto (mit Absicht) an einer grünen Wiese parkte. Sie drehte sich noch kurz zu mir um, wackelte kurz mit den Fühlern - was wohl "danke" heissen sollte und sprang davon.

Was blieb mir noch von dem Tag?
Die Einsamkeit der Ranchen.
Die Stille der Route 66 gegen den Lärm der Interstate.
Mein eigens "ooohhhh" als ich über die erste Hügelkette kam von der man aus in diese Weite schaut.
Wie unsympatisch mir Texas vorkam, noch mehr Regeln im Strassenverkehr. Ein Jahr Haft wird per Strassenschild angedroht, bei mehr als 10 mph Geschwindigkeitsüberschreitung.
Die Bullenwanne halbgeduckt wie eine Hyäne im Steppengras. Ich hab ganz schnell gesehen das ich da rauskomme ... schnell aber nicht zu schnell.
Wie sympatisch New Mexico wirkt ... irgendwie unkompliziert.

Zeit für ein zweites Bier und Zeit zum Schlafen ... obwohl nun MountainZeit ist und ich die Uhr wieder eine Stunde zurückstellen durfte.

Samstag, 27. Juli 2013

Gürteltiere, Geier und Gebete

Mark Twai schrieb einmal "Der Bericht über meinen Tod war stark übertrieben".
Ebendies könnte man über die Route 66 sagen.

Ich wusste, sie war in der Nähe und dann stand ich plötzlich, auf der Suche nach einem Geldautomaten, in der kleinen Ortschaft Bourbon, südlich von St. Louis, vor einem Strassenschild, dass ich 2 mal lesen musste.
"Old Highway 66" stand da. (s. auch PhotoBlog 26.07.)

Am Abend zuvor hatte mir der CampingPlatzWart noch erzählt, die 66 - er glaube die gebe es gar nicht mehr ... oder nur ein paar Stücke ... irgendwo "over there ... " sagte er, dabei zeigte er nach Westen und bewegte die Hand 3x im Kreis, was "SEHR weit weg" heisst.

Ohne Geldautomat aber mit Kamera liess ich mich an der 66 entlangtreiben.

Ich weiss, ich neige ein wenig zu Übertreibungen und allzu bunten Vergleichen!
Jedoch ist es weder das Eine noch das Andere, wenn ich betone - ja schwören möchte! - man kann an dieser Strasse auf jeder Meile 100 gute Fotos machen.

Nur meine Abneigung gegen das ständige Anhalten und in Ermangelung von Haltemöglichkeiten auf der schmalen Strasse bewahrte mich davor, gleich in den nächsten Walmart zu rennen und mir eine neue Speicherkarte für die Kamera zu kaufen.

Ich mochte die Strasse sofort. Sie bewegt sich ganz eigentümlich durch die Landschaft.
Sie gräbt sich nicht hindurch, sie liegt wie ein Band AUF der Landschaft. Ihre Raine sind nicht ausgearbeitet, d.h. kein Seitenstreifen und die Bäume und Häuser und Friedhöfe ... einfach alles scheint irgendwie mit ihr verwachsen zu sein ... ja! ... das ist es: sie ist kein Fremdkörper in der Landschaft, sie gehört dazu, wie nur eine alte Landstrasse dazugehören kann.

Gestern führte sie mich durch eine meist arme Gegend.
Nur hin und wieder ein reiches Haus, zurückgesetzt von der Strasse, als wolle es nicht so recht mit diesem Schmuddelkind zu tun haben.

Verfallene Häuser, aufgegebene Tankstellen, verrostete Brücken. Manchmal hielt ich an um ein halb eingesacktes Haus zu photographieren. Dann merkte ich - da wohnt noch jemand - eine gelbliche Gardine bewege sich.
Nix wie weg - ich finde es furchtbar die Armut der Leute zu knipsen!

... noch ein Markenzeichen der armen Gegenden ist, das fiel mir erst heute, am 2. Tag auf der 66 auf, es sind keine Cops da!

Eben ... heute fuhr ich dann durch Farmland ... die Route 66 pfeilgrade ... denn Farmer sind Bauern und die haben es gern geordnet: Strassen in Schachbrettmuster, Gedanken im gleichen Muster ... ich weiss das ist böse! Aber genau das ist der Eindruck, der mich beschäftigt.
Die 66 jedoch ... welches Glück ... sie nimmt immer noch jeden kleinen Hügel mit und windet sich so in der vertikalen über das Land. Das macht sie unverkennbar - ich konnte sogar - später von der Interstate aus - erkennen wo ihre Reststücke lagen.

Denn kaum wurde es wohlhabender, hatte man ihr Seitenstreifen verpasst, teilweise war sie nicht befahrbar, teilweise verschwunden oder als Gehweg für eine neue Landstrasse benutzte oft auch als Parkplatz vor den Häusern und Fabriken.

Kaum wurde es wohlhabender, da waren sie wieder da - die Cops!
Sie cruisen so langsam vor sich hin, fette Weissbrote mit Sonnenbrille ... kreisen wie die Aasgeier.
Eine Weile fuhren sie hinter mir ... mal gucken ob der Typ aus Ohio einen Fehler macht ... hab ich aber nicht.


Überall Tafeln mit Bibelzitaten die Strassenränder ... erinnerte mich irgendwie an die DDR: 

"Die LPG Kleinpisnitz hat ihre JahresLeistung um 150% gesteigert!
Wir gratulieren den Genossen und Genossinnen im Namen aller sozialistischen Brüder"

An jeder Ecke Plakate mit Bekehrungsversuchen. Manchmal machen mir diese Christen verdammte Angst! So sehr Angst jedenfalls, dass ich mich nicht getraut hab die Schilder photographieren.
Ich bin im Bibelgürtel der USA angekommen.

Lassen wir das! ... und dann:
Ich hab heute mein erstes wildlebendes Gürteltier gesehen! Wobei ... lebend ... nicht zu wörtlich zu nehmen ist. Es lag überfahren auf der Strasse.
Ein paar riesige Krähen waren eifrig am daran herumhacken, ich fuhr langsam einen grossen Bogen um die Szene ... und sah ... es waren keine Krähen! Es waren Geier!
Eben die Aasgeier sind nur da wo es was zu holen gibt!

... und ich bin über die Route 66 in der (ehemaligen) Prärie angekommen.

Am Kühlregal auf der Raststätte stand ein dunkelhäutiger Mann, gross, schlank und mit starrem Gesichtausdruck schaute er sich die Getränke hinter den Glastüren an. Dann öffnete er eine, nahm ein hellblaues Getränk in die Hand, betrachtete es ohne jede sichtbare Regung und stellte es wieder zurück. An der Art wie er es zurückstellte dachte ich sehen zu können, dass er es nur hatte ungläubig betrachten wollen. Blaues Wasser ... wie in den Klos im Hotel.

Mein erster lebender Indianer ... und der lebte tatsächlich noch!

Später sah ich ihn wieder, er sass neben einem vergammelten Pickup, dessen Ladefläche voll Melonen war. Er trank Wasser -ohne Farbe! - mit geschlossenen Augen.

Drei Artikel

Nebenstrassen geschrieben 23. Juli `13

Irgendwie habe ich meinen Rythmus noch nicht gefunden.
Gestern bin ich wieder zu lange gefahren. So habe ich mir für heute eine kurze Strecke vorgenommen und mir als Ziel einen StatePark ausgesucht.
Jetzt bin ich jedoch bereits um 16:00h mit Zeltaufbau fertig und weiss so recht nix mehr zu tun.
Also - schreiben! .... es ist, ausser dem Fahren, das was mir Struktur abverlangt.

Heute am Morgen gabs im Hotel sogar ein Frühstück. Ich hab soviel ich konnte gegessen, damit ich nicht wieder grad in den nächsten "Subways" muss - mir ein Sandwich basteln lassen.

Nachher hab ich mich dann an die Routenplanung gesetzt.


Eine ganz einfache Rechnung soll mir helfen mich besser zu organisieren:
Bis Santa Fe  sinds ca. 2000 Meilen, ich habe ca. 10 Tage Zeit, also ... sind 200 Meilen pro Tag angemessen. Das sind ca. 350 Km ... eine ganz gute Leistung auf der Landstrasse.

Foot-Exit: dies noch einer der Kleinern.


Ich hab dem GPS ein paar Eckpunkte gesetzt und es ansonsten machen lassen.
Es führte mich durch zwei typisch amerikanische Landschaften.

Einerseits über sehr schmale, kaum 2spurige Strassen durch die riesigen Wälder - ich hab gestern schon davon erzählt.
Andererseits tauchte ein, für mich neuer, Landschaftstyp auf: die ColateralFläche der Interstate.

In USA (auch in Canada) sind die Raststätten selten direkt an derr Autobahn. Stattdessen gibt es sogenannte "FoodExits" direkt übersetzt etwa "Lebensmittelausfahrten" ... diese sind vorher angekündigt, mit ihren Attraktionen z.B. "BP-Tankstelle" "Mc Donalds" HolidayInn" "Höhlenbesichtigungen" usw. ... man fährt also von der Interstate ab und findet sich ein paar hundert Meter weiter in einer Art von Industriegebiet wieder, an einer Strasse neben der Autobahn stehen hier alle "Annehmlichkeiten" 24Std/d zur Verfügung. Essen , Schlafen, Tanken, Geld abheben ... vor allem.

Bisher habe ich, wenn ich die Interstates benutzte, diese "ausgelagerten Raststätten" ohne Gedanken benutzt und binn dann wieder auf die Autobahn.
Heute nun führte mich das GPS eine ganze Weile über den "Route 60", die sich nördlich und südlich um die Interstate 64 im Übergang West Virginia und Kentucky rankt.

Wie soll ich das beschreiben? ... zerstörtes Land ... das kam mir immer wieder in den Sinn.
Die ausgelagerten Raststätten liegen im Abstand von ca. 20-30 Meilen zueinander. Die Fläche die gebraucht wird, um die Autobahn zu versorgen, liegt an der Landstrasse und ist jeweils so 3 Meilen lang.
Das bedeutet, ich fahre auf dem Highway - also der Landstrasse, die in diesem Beereeich auch ganz deutlich "Serviceroute" genannt wird - etwa 15 - 20 Km weit, bis der Dunstkreis der nächsten "Versorgungseinheit" beginnt.

So schleppt sich wie ein hässlicher Gürtel neben der Autobahn eine gigantische Versorgungsindustrie durch das ländliche, bewaldete oder landwirtschaftlich genutzte Land.
In der Nacht muss es von oben wirklich ausschauen wie ein Kette mit neonleuchtenden Perlen daran.
Zwischen den "Perlen" vegetiert das Land so vor sich hin.
Diese ... ich möchte fast sagen "Negropole" oder Geisterstädte ohne Geist ... die Ansammlungen von ständig betriebsbereiten Tempelchen des Konsums ... in denen niemand lebt ... haben eine Sogwirkung auf das Umland ... und wenn es nur ist, dass die Dorfjugend sich hier ihren Kick abholt ... was ich hier gar nicht bewerten will ... und auch nicht kann.

Aber! ... die Sogwirkung ist da ... und ... befürchten darf ich! ... sie saugt etwas ab.
... und sie gibt vielen Menschen Arbeit ... fragt sich nur was für eine. Billy vom Berg putzt jetzt die WC ... kein Witz!! ... selber gesehen.

Nach dieser TagesReise bin ich nun auf einem GolfPlatz gelandet, der einen Campingplatz hat ... oder eben umgekehrt.
Ich koche mir nun ein Nachtessen, Kartoffeln, Schafskäse und Olivenöl ... dazu ein paar Tomaten ... und ein Bierchen.
…………………………………………………………………………………………………………..

Cops geschrieben 24. Juli `13

Ach ja ... dann ... auf der Suche nach einer Bank, die meine Franken in Dollar wechselt, hatte ich mich trotz … oder wegen GPS … total verfahren.

In einer Seitenstrasse traf ich zwei schwarze Cops auf Fahrrädern. Ich fragte sie nach dem Weg und sie fragten mich wo ich her komme und wo ich hin will - aber ... einfach so aus Interesse - echt kein Verhör.

Ich erzählte also von meiner Reise ... und wie ich bei der Stelle ankomme, dass ich von Frisco nach Honululu fliege, stieg der eine vom Rad, drückte den Lenker seinem Kollegen in die Hand, schnallt seinen Revolvergurt ab, hängte ihn über den Lenker und sagte zu mir "come with you!" ging ums Auto und machte meine Beifahrertür auf.

Sein Kollege beginnt zu schimpfen, zuerst mit mir … das sei nun meine Schuld, wie könne ich ihm auch so etwas erzählen … und mit dem Anderen … er solle sofort wieder seinen „Belt“ umlegen, er dürfe nicht bei mir einsteigen.
Die beiden fingen echt an zu streiten. Sie brüllten sich richtig an, hart, laut und schnell, so dass ich echt nix mehr verstehen konnte, ausser ein paar saftigen Schimpfwörtern.

Ich muss wohl echt saublöd aus der Wäsche geguckt haben, plötzlich hörten sie auf zu schreien und fingen beide an zu lachen, der eine ging vor lachen gekrümmt und holte sich Kanone vom Rad  wieder, konnte sich aber kaum das Ding umschnallen weil es ihn so schüttelte, dem anderen fiel das Fahrrad seines Kollegen hin, er legte seins dazu, setzte sich daneben auf den Boden und lacht und lachte, das er nasse Augen bekam und sie dauernd mit dem Hemdsärmel trocknen musste.

Als sie sich einigermassen erholt hatten - und ich auch -kam der eine an mein Auto und sagt im Verschwörerton ganz leise "Our  best  joke, man - you like it?"

Ich kann nur "yes" stammeln und "thank you" „realy good theatre“!

Dann standen sie beide neben meinem Wagen, reichten mir wie zwei kreuzbrave Chorknaben die Hände durchs Fenster, sagte „good luck“ und „have a nice trip“.

Der eine sagte nochmals „Honolulu“ da prusteten sie beide wieder los, versuchten auf ihre Räder zu steigen, was eine Weile brauchte und fuhren in  Schlangenlinien lachend davon
Sie hatten es dem europäischen Weissbrot so richtig gegeben.

Schwarze AmiBullen - echt der Hammer - nix als Blödsinn im Kopp!


................................................................................................................................


Endless Sky geschrieben 25. Juli `13

Dies Bild ist nicht von mir. Triffts aber!
Ich erinnere mich an die paar Tage, als ein Vulkan auf Island, einer mit einem unaussprechlichen Namen, soviel Asche in den Himmel blies, dass in Teilen der nördlichen Erdkugel der Flugverkehr eingestellt wurde.

Damals sass ich auf meinem Balkon, schaute in ebendiesen Himmel und war glücklich.
Kein Gedröhne, keine Kondensstreifen, die sich dann in Wolken verwandeln und den Sonnentag vermiesen.

Aber, da war noch etwas ganz anderes, was mich glücklich machte.


Plötzlich war wieder alles so, wie es sein sollte, die Menschen mit beiden Beinen am Boden und die Vögel - unangefochten - in der Luft. Irgendwie war die Welt wieder richtigherum.

Es gab wieder etwas, dass der Mensch nicht erreichen konnte und damit gab es auch wieder so etwas wie Antrieb und Sehnsucht - im Gegensatz zu dieser langmütig - langweiligen  "wir können alles" Haltung.

Michelangelo, so hab ich im Studium gelernt, war zwar ein Perfektionist und schuf unbestritten viele zeitlose und vollende Kunstwerke.
Aber er liess noch mehr unfertig stehen - weil er in der Lage war im roh behauenen Stein das fertige Werk zu sehen. Es interessierte ihn einfach nicht mehr. Er wusste er konnte es und damit war der Fall für ihn erledigt. Nur dann wenn es schwierig wurde (... oder wenn er Geld brauchte) dann vollendete er seine Stücke ... wenn also der Antrieb (die Notwenigkeit) und die Sehnsucht geweckt waren.

Nun liegt mir nichts ferner als mich mit Michelangelo zu vergleichen.
Aber Sehnsucht nach Unerreichbarem hat jeder in sich.

So - bin ich seit Tagen, mehr oder weniger vom Internet abgeschnitten.
Die Welt ist wieder so wie sie sein soll: wenn man reist, dann ist man eben nicht daheim, dann ist das Daheim eben nicht ereichbar.

Plötzlich, ich merke es grade JETZT! beim offline Schreiben,  ich reise anders!
Mehr für mich, mehr in dieser, dem Reisen eigenen Bewegung verhaftet, die dem Statischen, dem Daheim sein, oder dem Daheim direkt verbunden sein, gegenläufig ist.

Doch - ich mag natürlich beides - das Verbunden sein und die Bewegung ... beides zu verbinden ist die Schoggi im Kuchen.

Zu guter Letzt - der Himmel!
Nun sind die Flugzeuge schon lange wieder oben - auch gut, sonst wäre ich jetzt nicht in Amerika.

Denn hier ... das Land wurde tatsächlich flacher mit jeder Meile ... der aufmerksame und regelmässige Leser erinnern sich vielleicht - ich wollte nun dem Wald und den Bergen entkommen - obwohl ich sie doch so gern hab.

Denn hier ... um St. Louis wird der Himmel plötzlich riesig ... so gross und so weit wie ich es nur aus Norddeutschland kenne und von den Bildern von Emil Nolde.

Über mir für Stunden ein richtiger "Simpson-Himmel"...

ein kleines weisses Wölkchen wie getupft neben dem anderen, dazwischen BLAU ... und das alles bis zu einem unendlich tiefen Horizont über dem - nun ganz winzige - ganz weit entfernte - weisse Wölkchen ziehen ... dazwischen BLAU.

Ich machte in Gedanken eine Anleihe bei einem Freund: "endless sky"

Montag, 22. Juli 2013

Ein Bild von Amerika

Landstrasse versus Autobahn , das ist ein Gegensatz wie Arbeit und Liegestuhl.
Das Gegensatzpaar, was es mir jedoch wirklich antut dabei  ist: Îgnoranz und Interesse.

Interesse hat mit Sehnsucht zu tun und in Sehn/sucht ist das "Suchen" mit drin.
Ignoranz - das ergibt sich aus der Sache - hat mit rein garnix zu tun ... bestenfalls ... noch mit Bequemlichkeit.



Kurzum ... ich fahre lieber Landstrasse.


Heute den Highway 33 (Route 33) nach Westen - von Elkton am Fusse der Shanandoah Berge in Virgina bis Ripley in West Virgina.

Was mir bleibt davon, muss ich jetzt sofort aufschreiben, bevor es im Schlaf versinkt, obwohl ich - wie meist beim Schreiben - am Ende des Tages - hundemüde bin.
Ich hab mir ein Bier versprochen - wenn ich noch schreibe - Selbstmanagement für Spätpubertierende.

Als erstes kommt Wald ... ich fuhr fast 300 Meilen nur durch Wald.

Als zweites kommen Berge - niedriger als die Alpen aber höher als das Zeug im Entlebuch.
Meist in einer Höhenlage zwischen 300 und 1200 m ü.NN - so bin ich über heute über fünf Pässe oberhalb von 1000m gefahren und über drei knapp darunter.

Als drittes kommt Wetter - im Tal ist es jeweils so um 30°C warm, auf den Pässen um die 15°C - das ergibt einen Wetterpuzzle aus brennender Sonne, Nebel, Wolken (unter mir und über mir) Gewittern und Platzregen.

Als viertes die Vegetation . Grün, grüner am grünsten - fast jeder Baum sieht aus wie gemalt, vor allem nach dem Regen. Das Land ist zu gross um alles im Griff zu behalten auf den Strassen, Schlaglöcher und umgestürzte Bäume die in die Fahrbahn ragen sind fast normal.

Als fünftes ...leider ebenso normal - überfahrene Tiere - meist Bisamratten oder Waschbären, aber auch Rehe, Füchse und natürlich Katzen und Hunde ... sie liegen dort bis die Natur und die Sonne sie beseitigt haben.
Die Rehe sind - genau wie schon in den letzen Tagen - unglaublich zahm und frei von Fluchtreflexen. Mitten im Dorf stehen sie auf der Wiese zwischen den Häusern und äsen in aller Ruhe - aber eben - genau so unbedarft springen sie dann auch vors Auto - bisher hab ich Glück gehabt und konnte einem Waschbär (ich glaub die sind blöd!) und einem grossen Reh grad noch ausweichen.

Als sechstes Soziales. Es fällt mir immer wieder auf, wie schnell der Wechsel zwischen ganz ärmlichen, runtergekommen und fast zerfallenen - aber bewohnten! Häusern und Siedlungen einerseits und extrem peinlich gepflegten Anwesen andererseits ist.
Ganze Dörfer sehen hundearm aus, verrottende Autos dirket vor der Haustüre, die Stütze vom Vordach weggeknickt - das Vordach halbe unten.
Im Schaukelstuhl darunter ein junger Mann, der Kraft genug hat sein "Bud" zu halten und offenbar auch intelligent genug war es zu kaufen und zu öffnen ... aber keinen Antrieb hat mal die Karre zu entsorgen und eine Stüzte unters Vordach zu klemmen.
Dann ... um die nächste Kurve ... ein schneeweisser Lattenzaun wie bei "Dallas", dahinter auf  wohlgeformt und sanft geschwungenem Terrain ein Rasen, dem man ohne weiteres 200 Jahre perfektes englisches Gärtnerhandwerk ansieht.
Hinter dem Rasen durchdacht gesetzte Ziersträucher, überragt von riesigen Ahornbäumen, am Boden kein einziges Blatt. Im Hintergrund, wie eine Schlagrahmhaube, ebenfalls schneeweiss: Das  Haus mit vier klassischen Säulen vor der Tür - ne ... nix Tür!! Ein Portal mit griechischem Giebelspitz!

Weder bei den Bruchbuden  (ich bin ganz sicher hinter dem Schaukelstuhl steht `ne abgesägte Schrotflinte griffbereit) ... noch bei den Feinpinkelhütten, mag ich zum photographieren anhalten, bei denen hab ich den Eindruck, da kommen dann gleich zwei Jungs in massgeschneiderten schwarzen Anzügen und Sonnenbrille ... o.k.!!! .... genug der Paranoia!
Ich mag eben einfach nicht den einen oder anderen zu Zootier machen.

Die Route 33 ist hinreissend in ihren Widersprüchen.
Nichts passt zueinander und zusammen ergibt es ...
... ein Bild von Amerika!



Sonntag, 21. Juli 2013

Zweite Wanderung


Heute sollte es zu den "Lewis Falls" gehen.
4 Meilen (ca. 7 Km) ein Rundweg - endlich mal, denn ich gehe nicht gern zurück.
Die meisten Wegbeschreibungen enden mit "... simply retrace your steps" ... eben ... nicht so meins.

Nun scheint es, als habe ich mit Wasserfällen nicht so viel Glück - auch diesmal nicht.

Als ich mich um auf den Weg machen wollte - nach Z`morge, Wäsche waschen, rasieren und duschen, alles bereits tiptop vorbereitet - zog ein Gewitter mit heftigem Platzregen über die Berge.

.
Innert Minuten war es dunkel wie am späten Abend und das Wasser schoss über alle Rinnen.
Nach einer Stunde ging das Gewitter in einen normalen Regen über, der noch eine weitere Stunde anhielt.

Danach fuhr ich erstmal zum Zelt, schauen ob alles dicht geblieben war.
Soweit O.K. ... nur auf der Unterlegplane einige kleine Pfützen.








Das Wetter wurde besser und ich starte zum zweiten Mal.


.
`clic` ins Bild zum vergrössern

Schon nach einem Kilometer umfing mich der Wald mit einer herrlichen Stille.
Die Sonne schien durch die Baumkronen auf den nassen Farn und alles schien zu glänzen wie frisch geputzt.
Ich kam nicht so recht vorran, da ich dauernt photographierte.

Am Wegrand stand ein hoher Meilenstein mit Angaben zum "Apalachian Trail" und noch 0.6 Miles bis zu den Fällen.
Ich träumte ein wenig vor mich hin, machte ein Foto vom Meilenstein und dachte drüber nach den "Apalachian Trail" mal zu gehen - 3000 Meilen von Maine nach Georgia (wenn ich mich richtig erinnere) ... während ich so in Gedanken bin, spüre ich plötzlich, es ist etwas hinter mir.



Ich fahre herum, die Kamera noch in der Hand und für einmal genug geistesgegenwärtig sie auch zu benutzen.
Zwei Kitze mit Mutter hatten sich von hinten an mich angepirscht, sie haben hier wirklich gar keine Angst.
Sie zogen ruhig weiter in den Wald hinein - ich folgte ihnen eine Weile, aber auf eine ganz stille Art waren sie viel schneller unterwegs als ich.

Dann bemerkte ich Rauch, mitten im Wald ... aber es roch nicht nach Rauch.







Nebel! ... es ging nur ein paar Sekunden, da konnte ich fast nichts mehr sehen und ich Dummerchen hatte mich durch die Rehe vom Trail entfernt.

Zum Glück war das GPS eingeschaltet - sonst wäre ich echt blöd dran gewesen.

Ich fand den Trail schnell wieder, machte mich sicher in welche Richtung ich musste und ...
ging zurück ... wieder nix mit Wasserfällen!




Irgendwie war der Tag gelaufen.

Um meine Laune ein wenig zu polieren kaufte ich mir ein dunkles amerikanisches Bier und ein ital. Sandwich als Nachtessen.
Das Sandwich bestand aus trochnem, geschmacksneutralem Weissbrot mit 10 Schichten WurstAufschnitt ... aber sonst ohne alles ... nix gut!

Der Hammer war aber das Bier ... extrem bitter ... erinnerte irgendwie an Guinness ... aber!! ...
mit einem feinen Gout von abgestandener Elchpisse ... pfui grusig!

Nun bin ich wieder mal in der Lodge gelandet ... meine Abschiedsvorstellung hier ... inzwischen kennt mich das gesamte Personal ... sie finden mich wohl seltsam, bleiben aber freundlich.

Soweit meine Abenteuer von heute ... nun spüle ich das Elchbier mal mit einem Bud runter!

Good Night and good Luck / Guten Morgen Europa 





Go west man!

Go west man ...

... or drive!

Von der Lodge aus schaut man weit ins Land Richtung Westen.
Am Horizont zeichet sich die letzte Hügelkette der Apalachen ab. Dahinter liegt fast 2000 Meilen flaches Land.
West Virginia, Kentucky, Missouri, Oklahoma, Texas und New Mexico liegen vor mir, bevor ich in der Nähe von Santa Fe das nächste Mal Berge sehen werde, die Rockys.

Meiner Zeit im Osten endet Morgenfrüh und es beginnt die geplant ungeplante Zeit des "Sich-Treiben-Lassens".
Ich verlasse Morgen den zivilisiert-europäischen Osten und gehe in den "Wilden Westen".
Das Kernstück meiner Reise.

Genug der feucht-heisse Tage in Virgina, freue ich mich auf die trockene Hitze des Mittelstücks der USA ... und ich freue mich aufs Mich-Treiben-Lassen ... auf   "Die Entdeckung der Langsamkeit" in der  " ... unerträglichen Leichtigkeit des Seins"
Die Kunst ist nicht das alles zu können oder ohne innere und äussere Widerstände zu bewältigen, die Kunst ist es, das alles wahrzunehmen und mein Eigenes draus zu machen.
Eigentlich kaum machbar ... aber jedenVersuch wert!

So sattle ich dann meinen roten Chrysler, gebe ihm noch ein paar Gallonen vom guten "Regular Fuel", schnalle mein Opinel fest um, lade Netbook und Camera voll auf und dann ...

"Rock and Roll, Baby!"

Samstag, 20. Juli 2013

EMCD (Early Morning Camping Disease)

You wake up in your tent because hear someone crying.
You decide to stand up because you smell smoke.
You look at your watch, its 5:30am
You climp out of your sleeping bag.

You open your tent.
Its still near to night outside, the new day is tenderly coming up.
The guys next to your campside are nearly still happy.
One hand of each hold a beer, the other one hold themselfs.

One of them pees into the fire,
the others make the crys, which make you awoke.
All of the guys look as if they are able to eat two of yours at breakfast.
You dont cry: "hey!! ... shut up stupid!"

You have a little trip to the restrooms
more because you are in  hope of little silence.
In the restroom someone, may be one of the guys, had given back his dinner,
he did it exacty 20 inch in front of the toiletseat.

Your mood is down, while you going back to your campside.
Some little kids are crying in the near tents,
awoken from the drunken guys
and some dogs are barking awoken from the kids.

Your nose filled with the smell of smoke and vomit,
you cook the first coffee at 6:00am,
impossible to eat something.
The coffee works - you have to go to the restrooms once more.

You love camping in the nature!

some NICE pictures about camping and Shenandoah NP  you`ll find in picturebook Photos, Pictures, Bilderbuch


Freitag, 19. Juli 2013

LodgeLeben

"Big Meadow Lodge" ... draussen tobte ein furchtbares Gewitter, als ich das Foto machte, niemand schien das bemerken. Man kann es an diesem leicht überbelichteten Bild nur daran errkennen, dass um 5:00 am Nachmittag die Deckenlampen leuchten.
Zugegebenermassen, ich wusste bisher nicht so recht, was eine Lodge ist.
Seit gestern "lebe" ich einer. Um genau zu sein in der BIG MEADOW LODGE.
Big Medow ist der Zentrale Halte- und Versorgungspunkt im Shennanddoah Nationalpark.
Tankstelle, Lebenssmittel, Informationszentrum, Campingplatz und eben die Lodge sind über ein Areal von ca. 4 Km2, westl. des Skyline Drive, verteilt.

Die Loge ist im weiteren Sinne eigentlich nichts als ein Hotel mit Restaurant und ChiChi-Laden.

Das Kernstück der Lodge ist jedoch der grosse, hohe Raum, ebenfalls "die Lodge" genannt, der seine Fensterfront gegen das 1000m tiefer gelegende Flachland richtet. Das besondere ist, dieser Raum, vollgestellt mit Sitzgruppen aus Sofas, Sesseln, Schaukelsttühlen und Tischen, ist jedermann zugänglich, ob er hier ein Zimmer hat oder nicht, ob er etwas konumiert oder nicht, egal!

Neben dem, dass der Raum einen grandiosen Ausblick über die Weiten Virginias bietet, ist er Aufenthaltsraum, Spielzimmer, Bibliothek, Internetcafe, SnackZimmer, Wartesaal und gibt Zeit zum Ausruhen und für ein Nickerchen im RockingChair.

Niemand fragt wer Du bist oder was Du willst, jeder macht so sein Ding und ohne grosse Regeln funktioniert das sogar. Ausserdem hat die Reception die Lodge immer im Auge.

So kann ich hier sitzen und schreiben, nebenan im Restaurant zu Mittag essen, am Nachmittag an einem Flechtkurs für Körbe aus Weisseiche teilnehmen (NEIN - hab ich nicht) oder an der Bar ein Bierchen kübeln.

Das Publikum wechselt je nach Tageszeit im Minutentakt oder manche, so wie ich verbringen den halben Tag hier.
Es ist gemischt, Familien auf der Durchreise, Liebespaare die ein Hotelzimmer nehmen, Mittagsgäste, Trekker - nassgeschwitzt und sichtbar glücklich über den ersten Schluck kühles, klares Wasser nach ein paar Stunden Wanderung und lauwarmer Plörre aus der Pulle.

Wahrlich ein Ort der Gleichgestellten.

Da in der Loge mein Zimmer in der letzten Nacht $ 140,-  kostete, bin ich inzwischen auf den Campingplatz umgezogen für $ 20,- pro Nacht - trotz drohenden Gewitters.
Zelten bei Regen ist einfach Mist, da kann mir auch kein noch so grosser SurvivalFreak was anderes weiss machen. Ich hasse es wenn es mir in den Morgenkafi tropft undd ich das nasse Zelt einpacken muss.

Lieber wäre mir so ein Schaukelstuhl,n hier in der Lodge für eine verregnete Nacht, aber die Lodge bietet ihre Annehmlichkeiten nur bis 22:00 an.
Alle guten Sachen haben irgendwie Grenzen.
 

Donnerstag, 18. Juli 2013

SERVAS

SERVAS
ist die CouchSurfingAgentur, mit deren Unterstützung ich bisher 3 Mal ein Zuhause auf Zeit (Host) gefunden habe.

Damit sind meine - von mir vorgeplanten SERVAS-Hosts erschöpft und es ist Zeit ein Resumee zu ziehen.



1. Vorstellungen vom Couchsurfen
Es ist sicher kein Leichtes sich vorzustellen, sich bei völlig Fremden einzuquartieren. Jedenfalls meineBefürchtungen hinsichtlich Sauberkeit, SmallTalkanforderungen und Sympathieverwerfungen waren nicht unerheblich.
Mir war jedoch ebenso klar, dass ich die USA nur dann kennenlerne wenn ich meine Bedenken aussenbords hänge und mich einlasse.

2. Erfahrungen mit Couchsurfen
Alle drei Befürchtungen bewahrheiteten sich, zum Glück nicht alle auf einmal. Und DAS  ist die gute Nachricht: an jedem Host ist was dran was ich mochte ... mehr oder weniger.
Einmal war es so schmudddelig, dass ich mir echt die Hände gewaschen hab, nachdem ich den Kühlschrank geöffnet hatte. Ein grosses "Würg" dafür!
Einmal waren die Gespräche so mühsam, dass ich sie eine zeitlang das Reden auspendeln liess, bis es irgendwie "natürlicher" wieder in Gange kam ... dann wars O.K.
Einmal lagen die gegenseitigen Sympatien ganz klar nicht vor. DA kann man nicht viel machen, ausser sehr bald wieder sich zu verabschieden - das tat ich denn auch.
Einmal - da stimmte alles!!
Wer meint das seien ja nun vier - die irrt sich. Auch doppeldoof ist möglich!
Wie immer so - es ist einfach von den Menschen abhängig, die sich da begegnen und plötzlich die KloBrille und den Morgenkafi miteinander teilen.

3. Zukunft mit Couchsurfen
JA - ABER!
Ich werde in Zukunft noch mehr darauf achten WIE die Leute im Mailkontakt mit mir reagieren.
Diesmal hatte ich schon einen Host aussortiert, der immer nur einsilbig und steif schrieb.
Beim nächsten mal sortiere ich die Überfreundlichen und Bedürftigen aus.
Ich werde mich noch mehr auf mein Gefühl verlassen.

SERVAS ist ne gute Sache ich empfehle es einfach weiter!! ... genauso einfach allerdings: genau hingucken!
Wie im richtigen Leben!

Link zu SERVAS


Dienstag, 16. Juli 2013

NIAGARA und DER SOG DER STRASSE

Niagara

Niagara-At-The-Lake ... beschaulich und dann doch wieder DisneyLand

Um 9:00 bin ich auf dem Campingplatz im Jordan Vallley gestartet.
Die Besitzerin des Platzes empfahl mir eine Route zu den Niagarafällen. Ausserdem riet sie mir, Niagara-on-the-Lake anzuschauen, eine kleine Stadt am südlichen Ende des OntarioSees.

Am See gab es sogar Parkplätze gratis im Schatten (Melvillestreet) und die Häuser dort sind teils zu verkaufen ... von Southerbys ... da kostet schon der Händedruck des Maklers ein Monatsgehalt.
Schön sind sie trotzdem, teils sehr einfach aus Holz, der Zustand nicht immer so tiptop, aber die Lage ... unvergleichlich.

Der Ort selber ist TouristenNepp, ein wenig Disneyland, sogar Starbucks sieht aus wie Mamas Sweet Coffeebar.
Also ein langer Spaziergang und dann Abfahrt Richtung Fälle.

"Was lange währt wird endlich .... " nicht so gut!!
Die Parkplätzen waren überfüllt, kosteten 20$/2Std und auf die Gehwegen drängten sich tausende von Menschen. An Anhalten war nicht zu denken, eingekeilt zwischen Trucks und entnervten Familienvätern in Autos mit schreienden Kindern bei 32°C.

Also - kurz und gut - ich sah die Fälle vom fahrenden Auto aus und ging zurück in die USA.
Der Grenzer fragte fast nix, ausser warum ich ein Visa hätte. Meine Erklärung leuchtete ihm wohl ein, er nickte und sagte: "Jeh - thats the way it works, have a nice day"

Ich fühlte mich fast zuhause auf dem Interstateund machte mich auf die fast 1000 Km lange Fahrt nach Charlotteville, Virgina.

Der Sog der Strasse

FoodExit at the Interstate ... Night is coming ... got a Hamburger and my favorite coconutwater
Ich nahm mir vor, von den 1000 Km erstmal 400 zu fahren und dann zu übernachten.
Es war bereits später Nachmittag, aber der Vehrkehr auf der Interstate lief gut und so schwamm ich mit.
Cruise eingeschaltet, gleichmässig mit 65 Meilen/Std rollen und im Radio lief leichter Jazz.
Hinter mir begann die Sonne unter zu gehen, ich fuhr weiter.
Die PKW wurden seltener, es kam die Zeit der Trucks. Sie fahren in der Nacht stets gut 10 Miles/h über dem Tempolimit. So drückte ich 10x auf die Beschleunigungstaste und schwamm wieder mit.

Die Vernunft sagte mir ich solle mir einen Schlafplatz suchen, das ruhige summen der Pneu auf dem Asphalt und der Jazz sangen: "fahr weiter"
Wie in Trance spulte ich Meile um Meile ab, Raststätten und FoodExits flogen vorbei und inzwischen war es Nacht.

Mein GPS hatte mich schon den ganzen Tag genervt, in Pittsburg stieg es am Nachmittag mitten im Berufsverkehr ganz aus, starte neu und blaffte mich an: "Fahren Sie zur berechneten Route" beinahe hätte ich dem Ding eine reingehauen.

Vorsichtig geworden, schrieb ich mir aus dem Strassenatlas die Interstate Nummern ab.
Das GPS legte mich jedoch in dieser Nacht nochmals rein!
In einem Moment in dem ich wohl nicht ganz bei der Sache war, führte es mich auf einen Highway (sprich Landstrasse!!). Ich verfuhr mich gnadenlos undd landete letztlich  in CharlesTown im Nirgendwo. Eine Tankstellenangestellte beschrieb mir den Weg zurück zu Interstate, und zwar so gut, dass ich nach 40Min wieder Richtung Süden unterwegs war.

Endlich wieder das vertraute Rauschen, Musik, gute Laune nach dem Verfahrstress.

Es waren noch 250 Miles bis Charlottesville. Ich erlag der grenzenlosen Weite, dem endlosen monoton-aufreizenden Fahren aufs Neue.
Das europäische Hirn muss sich an diese Weite erst gewöhnen. Wir sind Grenzen gewohnt, oder andere Abschnitte, die eine Struktur schaffen. Die gibts hier nicht und schon gar nicht in der Nacht.

30 Km vor Charlottesvillle, um 3:30 auf einem ViewPoint (AussichtsPunkt) kam dann die Müdigkeit. Sitz nach hinten, Lehne runter, Augen zu und schlafen. Das Auto ist mein Zuhause geworden.

Morning is coming

Um 6:00 wurde erwachte ich vor diesem grandiosen Panorama.

Die Apalachen breiteten sich vor mir aus und in ihren Tälern lag der Nebel.






Ohne jeden Übergang fuhr ich weiter, ein Kafi auf dem nächsten Rastplatz und die restlichen Kekse, die schon seit Tagen nach Benzin schmecken.

Nun hocke ich in Charlottesville mitten in der Fussgängerzone - eine alte, nicht zu disneymässige Kleinstadt, mit richtigen Menschen als Einwohnern.
2004 zur Stadt mit der höchsten Lebensqualität in USA gewählt. Nachvollziehbar!

Bin, wie so oft, beim Schreiben müde ... aber auch das Schreiben hat so seinen Sog.
Have a great day!

Sonntag, 14. Juli 2013

... ein etwas verlorenen Tag in Canada

Viel Grün ... "JORDAN VALLEY CAMPGROUND" Schattenplatz mit AussenBüro-Küchenkombi
von Vermont gibt es zwei Wege zu den Niagara Fällen.
(engl. übrigens: "neiägarra" hört sich an wie sächsisch - grauenhaft)

Entweder südlich am Lake Ontario durch die USA oder nördlich des Seesn durch Canada.
Obwohl Nora mich gewarnt hatte, es sein vom Lake so nix zu sehen, entschied ich mich für die nördl. Route. Ich dachte - wann komm ich schon mal nach Canada.

Grosser Fehler ... die Canadier fahren wie die Henker, fast so schlimm wie die Deutschen und das Verhör an der Grenze, stand dem bei der Einreise in die USA um nix nach. Der Grenzer war wohl franz. Muttersprachlich und sein engl. so beschissen in der Aussprache, dass ich fast Krach mit ihm bekam.

"werrr do you liiiiäväe?
Ehrewort ich verstand, wo ich gedenke Canada wieder zu verlassen, sagte also Niagara Falls.
Er bellte los: "weäärrr ooooo yo liiiiiiivääääe?????" Mein "dont understand" schien ihn fast umzubringen. 
Endlich schien in seinem Kleinhirn was zu rattern. "weäääre is your homeä"
Na ... und so weiter ... die Krönung: "you awanna work?" Ich verstand ob ich Arbeit suche in Canada und da ich ihm 3 Min. vorher gesagt hatte, ich bliebe nur 2 Tage, kam mir das doch alles sehr seltsam vor ... antwortete jedoch mit "nein"
Sogar durch die Sonnenbrille sah ich wie seine Augen sich weiteten: " Juuu no jop"
"Jess I hawa jop - in Schwiiitzerland" affte ich ihn nach ... er merkte nix und wünschte mir: 
"guttt Dschörni"
Die Franzosen in Canada sind genauso wie man sich eben Franzosen so vorstellt, nur noch ein wenig ... na lassen wir das.

Dann 300 Km (ja Km, die Canadier haben das metrische System) Autobahn und 40 Km davon im Stau auf einer 16-spurigen durch Toronto.

Egal was meine Karten mir sagten und scheiss auf das GPS!
Ich bin einfach in der Stadt runter von der Autobahn und sieheda, ich war am See in einem Badeparadies gelandet, total überlaufen.
Kein Parkplatz, kein Liegeplatz und 2 Millionen schreiende Kinder.
Hopp is Foftain in die Berge gefahren (Hügel!!) und hat einen schicken kleinen Campingplatz mit WIFI gefunden und ist lustig am plappern und am tippen über den ... etwas verlorenen Tag in Canada.

Aber nun gabs Bohnen aus der Dose, vegi und süss und das allabentliche Forsters dazu und dann eine Dusche - denn es ist inzwischen 19:00h und immer noch gut 28°C und die Sonne scheint.
Alles klebt am Körper ... aber nun kam eben zuerst der Artikel.

Das war das schöne an diesem Tag ... endlich gutes Wetter und es scheint so zu bleiben.

Ich freue mich auf die Nacht im Zelt und sende liebe Grüsse
Foftain



THE FOURTH DAYS

The first words in english today!
What should I say about Nora&Laura? Two wonderful Ladys! Feel like adopted for 2 days in my self-selected lonesome trip to the west. What better can happen to a cowboy ? I felt cosy and warm at yours! THANK YOU!!
Shannon, a New York girl ... like wind and sunshine ... so good to meet you!

Two lovely dogs - I scratch you behind your ears.
... and greetings to the shy cats.
If one of you or all together ever come to switzerland - I expect you knocking at my door   :o) 

Nora told me to stop in Cranberry and to use the campingground ... but so, so much tourists there and at the sky black clouds ... finaly I went to Watertown in a Hotel.
 
Laura&Nora `s Amerikan Pancakes with walnuts and pears ... a must like Niagara and Death Valley



Zwei Tage wie in Abrahams Schoss! Im Wald, in Vermont - somewhere in the nowhere - ein kleines (und doch so grosses) Haus, mit alle dem was zwei gute Feen und ein kleiner Wirbelwind zu geben haben.

Verwöhnt komme ich mir vor - erst der Abend im viktorisanischen Hotel undd dann die Zeit mit den 3 Ladys. ... ja echt verwöhnt worden.
Man denke nur an die Frittata, die sie zauberten.

Nun genug der Schwelgerei ... bin ich am vierten Tag im "RELAX INN" in Watertown gestrandet.
Ein nicht allzu schäbiges Motel.
Nun hat mich das Alleinsein wieder .... feel like a motherless child!
Nein ... nicht wirklich! ... ich bin vor allem stolz aufs vorwärts kommen, auf mein doch nicht so miserables English (attestiert von 2 Lehrerinnen!!) und ich stellt heute fest, dass die erwartete Krise ausbleibt. Ich tue das, was ich tun wollte und das ist einfach gut, das tut vor allem einfach gut!
 
Fähre zwischen Vermont und dem Staat New York

Den ganzen Tag bin ich gefahren, den ganzen Tag durch die "Adirondack Mountains" ein gigantischer Wald, der kein Ende zu nehmen scheint. In diesem Wald gibt es entlang der 2-3 Strassen, die ihn durchqueren ein paar wenige Dörfer, ein paar Tankstellen und sonst nur Bäume, Felsen, Seen und alles was so in einen ordentlichen, aberr völlig undurchdringlichen Wald gehört.
Zwischen den Strassen gibt es für viele Meilen garnichts, einfach nur Wald, die einzigen Verkehrswege in den Wald sind die Seen - per Boot --- ne nix Fähre oder so ... selberpaddeln!!!


8 Stunden zwischen Wäldern und Seen
Nora riet mir, in Cranberry einen Stop zu machen und auf den Campingplatz zu gehen. Es waren jedoch dermassen viele Touristen dort und so dunkle Wolken am Himmel, dass ich nach Watertown ins Hotel ging.


Da bin ich nun und kann nur plaudern, von den letzten Tagen und der langen Fahrt. Eine weitere Betrachtung bleibt heute wohl aus.
Bin müde und das FORSTERS BEER tut sein übriges.


Der vierte Tag ist mal wieder ... alles alltäglich!

Ach ... ja ... von Wald durchqueren hab ich nun genug (fürs Erste!!), morgen gehts auf die Interstate Richtung Niagara und Canada.





Donnerstag, 11. Juli 2013

LEAVE THE HIGHWAY - TAKE THE BYWAY



Nachdem ich die Strecke New York - Portland auf der Interstate gefahren bin, war mir klar, dass ich USA nur sehe, 
wenn ich runter von der Autobahn und rauf auf die Landstrasse gehe.

Es kostet mehr Benzin und etwas mehr Nerven, aber es lohnt sich. Nach Cape Cod an der AtlanticKüste hinauf und dann landeinwärts, sah ich wie sich die Landschaft und die Städte veränderten. 

Unbedingt empfehlen möchte ich den White Montain National Forest.
Natur pur, endlose Wälder, phantastische Gebirgsflüsse, Trekkingrouten, einige wirklich abgeschieden gelegene Campingplätze und (wahrscheinlich) wunderschöne Aussichten über alle das.
Ich sah bei dem Sauwetter jedoch bestenfalls mal den Schemen des nächsten Bergrückens.

Schon allein die Fahrt durch dieses nasse, dunkle Grün, die gesund ausschauenden Mischwald und die Aussicht darauf einen Elch zu sehen (leider, nicht! ... hatten die sich wohl alle untergestellt an einem trocknen Ort) ist ein Erlebnis ... und die Wälder duften richtig nach Wald! Jederzeit wieder ...!

 

NACH Cape Cod kann die Welt zwar nur weniger stinkreich sein, trotzdem ist den Städten anzusehen, wie es um sie bestellt ist.
Maine, landeinwärts und New Hampshire machten insgesamt einen leicht verarmten Eindruck, über den kleinen Dörfern und den Städchen hing ein irgendwie altweltscher Charme. 
Auch Vermont, nachdem ich den White Mountain Forest durchquert blieb so. Vor allem Montpelier fand ich erschreckend runtergekommen.

Es war inzwischen später Nachmittag und ich auf der Suche nach einem Schlafplatz. 
Es regnete und campen kam nicht in Frage. Also Hotel!

Ich suchte lange, entweder gab es gar nix oder dann ein von einem Inder (diesmal war mein Englisch das bessere!) geleitetet Monstrum, das eher an eine velassene Armeeunterkunft erinnerte als an ein Hotel - und stank wie der Vorhof der Hölle.

Die Frau im FarmersShop konnte mir helfen. Sie gab mir eine Adresse 5 Meilen südlich in Northfield.

Dort angekommen stand ich vor einem dieser alten Häuser, die ich die ganze Fahrt über mit sehnsüchtigem Blick angeschaut hatte.
Ein kleiner Schnauzer begrüsste mich, hinter ihm eine Promenadenmischung. Beide liessen den Beschützer raushängen und kläfften wild drauf los.
Hinknien, weggucken, Hand hinhalten -- schnüffel, wedel, ewige Freundschaft!

 


Von der Veranda des Hauses schaute uns eine ältere Frau zu. "U love dogs?"
Das war Aglaia. Wir plauderten sicher 1 Stunde bis wir zum geschäftlichen kamen. 139$/Nacht incl. Frühstück, Wein am Abend und alle Getränke frei. 



Die Inneneinrichtung
bestes Viktorianisch - nicht zu viel und nicht zu wenig!
Hinter den Tischen mit den Blumensträussen lagen die sanften, grünen Hügel Vermonts und zwischen ihnen Nebelschwaden wie sie nach dem Regen kommen, wenn  die Sonne scheint.
Es hatte aufgehört zu regenen.

Eine Pizza am StadtparkCirkle,  nichts wirkte marode hier. Freundliche, interessierte Menschen, niemand ist laut oder so wie wir uns die Amis immer vorstellen. Ich erfuhr, das diese kleine Städchen eine grosse, private Militärakademie hatt. Daher also der relative Wohlstand.

Zurück in das wunderschönens Haus und Gespräche mit Aglaia und Rotwein bis spät. Eine Frau die viel erlebt hat. "Good Night, sleep well" ... das tat ich: wie im 3. viktorianischen Himmel.

Mir träumte ich sei ein Lord ...

Der Morgen und das Frühstück gaben meinen Träumen recht.
Ich sass allein an einem grossen, festlich gedeckten Tisch, durfte nicht tun, musste mich bedienen lassen:



  • Kafi
  • Orangensaft
  • Fruchtsalat mit Jogurt
  • Eine Baumnuss-Haferflocken-Zimt Masse mit Schlagrahm obendrauf
  • Crepes mit einer süssen RicottaFüllung dazu zu frisch gebratener Speck in AhornSirup

Alles stilgerecht serviert und superfein!! ... im Ernst ... das sag ich nicht so schnell.

Nach dem Frühstück war plaudern wieder erlaubt, währenddem hatte eine strenge Hofetikette geherrscht. "Do you like to have another coffee" ... "Oh, yes ... I think I`d like it" das Ganze ohne Grinsen. 

Mein in Spuren vorhandener Hang zum Luxus ist jedenfalls für eine Weile gesättigt.

Abschied, Umarmung ...  
"If you find a girl, bring her here, I`ll manage your marriage"
"Nice idea, Aglaia, but now I`m a traveller"
"See you"