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Dienstag, 14. Mai 2013

Couch-Surfing


Irgendwann begann ich mich für meine Vorfahren zu interessieren. Ich denke das ist so eine Alterserscheinung.
So etwa ab dem 40 Lebensjahr wird die Endlichkeit der eigenen Existenz spürbarer, kommt sozusagen in Sichtweite.

Aus dem Fortschreiten dieses Prozesses und der Frage „wohin geht es?“ entsteht natürlich auch die Frage:


„woher komme ich und was zum Teufel hab ich eigentlich die letzten 40 Jahre so gemacht?“

Was haben meine Eltern so getrieben, wie war das Leben der Grosseltern?
Wer glaubt, das habe keinen Einfluss auf ihn: Vorsicht das stimmt nur sehr bedingt!
Meine Grosseltern, väterlicher- sowie mütterlicherseits, haben, soweit ich weiss, nie Ferien gemacht. Einerseits war wohl das Geld nicht da, andererseits hatte das Leben weniger banale Anforderungen an sie.
Es gab grosse Veränderungen bei Ihnen: Wanderungen im Generationentakt von Tirol nach Ostdeutschland, von den Niederlanden an die Ruhr. Waren sie angekommen, dann blieben sie und lebten und arbeiteten und heirateten und bekamen Kinder und Enkel und Urenkel und starben. Nix mal „hopp“ nach Italien auf ein Latte oder Shopping in London.

WIR SURFEN!
Auf den Wellen der Ozeane, durch unsere Liebesbeziehungen und unsere Jobs, durch das Leben und das Web ...
... und über die Sofas der Welt.

Womit wir (ich und der belästigte Leser) endlich beim Thema wären!
SERVAS ist eine Organisation, die sich Verständigung durch Kontakt zwischen den Menschen in den Kopf gesetzt hat.
JA!! ... und den Weltfrieden und sogar den guten Willen ... no denn mol to!
Man kann als Gast in einem anderen Land sich einen Gastgeber aus einer Liste aussuchen und dort anfragen, ob man ihn *1 besuchen darf.
Ein oder zwei gemeinsame Tage verbringen, die Eingeborenen kennenlernen, das Land, die Wertvorstellungen, Rituale*2 und die Sprache besser verstehen gehört ebenso dazu wie die Übernachtung(en) auf der „Couch“. *3 *4
Ebenso kann man auch Gastgeber werden und sich mit GottWeissWem aus fernen Ländern für kurze Zeit in den eigenen Räume rumschlagen.
Die Geschichte von SERVAS beginnt –natürlich- etwa in der Zeit als die "banalen" Dinge wie z.B. Reisen, sich aus dem ausschliesslich „Sich-mit-dem-Lebensnotwendigen-versorgen“ entwickelten konnten ... 1949.

Nun habe ich seit gestern zwei neue Anlaufpunkte durch SERVAS in USA: einmal in Maine in der Nähe von Portland und einen dicht am Shenandoah-Nationalpark, in dem ich wandern gehen möchte.

Ich bin gespannt auf Begegnungen mit den Eingeborenen ...

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*1 als guter SozialPädagoge weise ich natürlich darauf hin (ein für alle mal!) dass die männliche Form die weiblich mitbedeutet.
*2 wie kochen die Amis eigentlich ihren Kafi? Ist er so dünn wie im Entlebuch und wenn ja, warum?
*3 kostet übrigens nix! ist aber auch nix für Geizhälse und Gewinnoptimierer. Wer ein wenig Rückgrat hat, lädt seine Gastgeber zum Essen ein oder zur BergBahnFahrt oder ins Theater, weil grad DER oder DIE in der Stadt ist ...
*4 Ich liebe Fussnoten!

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