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Sonntag, 30. Juni 2013

Der Geschmack des Apfels



... tomorrow NEW YORK !!


... eine Leerstelle andenken! Ich weiss nicht mehr von wem ich darüber lernte. 
Es bedeutet, dass man versucht an etwas zu denken, mit dem es noch keine (eigenen) Erfahrungen gibt. Solange diese "Stelle" nicht besetzt ist und so der Sinn nicht durch konkrete Erfüllung realisiert wurde, bleibt dies Denken - als Problemlösungsstrategie - grösstenteils erfolglos.

Ein Beispiel: Man stelle sich vor, es lebe ein Inuit, dort wo eben die Inuit leben, vor ca. 150 Jahren und er habe noch nie Äpfel gesehen, gerochen oder gar gegessen. Es gibt auch niemand in der Umgebung, der je Äpfel gesehen, gerochen oder gar gegessen hätte und davon erzählen könne.

Nun reisst der Wind, viele tausend Kilometer entfernt, dem Druckerlehrling in London, eine Seite aus dem soeben erschienenen Buch "On the Origin of Species" mit darauf gedruckten Äpfeln aus der Hand. 
Die Seite segelt, unbehelligt von Regen oder Möven, von südlichen Winden ungewöhnlich weit getragen, bis dorthin, wo der Inuit lebt. 

Er findet die Seite und betrachtet sie. Was nimmt er wahr? 
Das unbekannte Material Papier, den Aufdruck mit den Äpfeln, den Text unter dem Aufdruck. Was denkt er? Was tut er?

Er beginnt zu vergleichen. Die Schrift erinnert ihn vielleicht entfernt an die Zeichen, die der Medizinmann in WalrossZähne ritzt, das Papier fühlt sich an wie sehr feines dünnes Leder von der Robbe. Soweit kann er das Fundstück mit seiner Realität abgleichen. 

Jedoch die Zeichnung der Äpfel überfordert seinen Erfahrungshintergrund bei weitem.

Versteht er, dass dies ein 2-dimensionales Abbild eines 3-dimensionalen Gegenstandes ist? Im unwahrscheinlichen Fall, dass er dies versteht, für was hält er den "Gegenstand"?
Knöpfe? Grün-rote, runde Boote? Eingeweide einer unbekannten Tierart?

Er kann darüber denken so lange er will! Ohne den Erfahrungsrahmen wird er das Problem wohl nicht lösen. Was ihm noch viel weniger gelingen wird, ist Realitäten herauszulesen, die nicht dargestellt sind auf der Zeichnung, wie den GESCHMACK DER ÄPFEL.

Ich mache mich morgen auf den Weg in den "Big Apple" zu beissen um herauszufinden 

"WIE SCHMECKT NEW YORK?"



 Viel lustiger ist natürlich die Vorstellung, Herr Darwin fände diese Zeichnung zweier InuitGegenstände.
   
Möge der belustigte Leser (ohne Hilfe von Internet und  eigene Erfahrung) mal herausfinden was das sein könnte ...
die Assoziationen und Vermutungen würden mich interessieren

1 Kommentar:

© by FOFTAIN hat gesagt…

Danke für die guten Wünsche Tamara! Freue mich über alle, die mich virituell begleiten. LG