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Mittwoch, 10. Juli 2013

... alles alltäglich

Heute schrieb mir jemand eine Mail mit dem Betreff: "alles alltäglich"
Am Morgen bin ich vom Campingplatz gestartet und habe die restlichen Meilen bis Rockland zurückgelegt.
Rockland war mein letztes Ziel am Atlantic.
"Eine Metropole des Fischfangs und des Schiffsbaus, die ihren ursprünglichen Charme nicht verloren hat." Hatte im Internet gestanden.
"Eine kleine Stadt, die mal Charme hatte, ihn jedoch so verkauft hat wie die Fische und die Schiffe"
Steht jetzt bei mir.
Eine alltägliche Stadt ... nicht schlechter oder besser als andere. Aber kein Ort um zu bleiben.

Ich hab dann eine Weile auf einem Parkplatz rumgestanden, es begann zu regenen und ich wusste zum ersten mal in dieser Woche nicht wie es weitergehen soll.
"Wenn Dich nichts mehr hält, dann geh" kam mir in den Sinn.

Gegenüber vom Parkplatz war mir schon die ganze Zeit ein Haus aufgefallen. Es stand allein und hatte Verkehrsflächen drumherum. Dann sah ich es war ein Restaurant.
Best Sandwich at   44°6`42"N   69° 6`23"W

BAGEL, Breakfast, Lunch, EspressoBar, 7Tage
stand auf dem Schild davor geschrieben.

Wenn man nicht weiter weiss, dann hilft ein Kafi und ein Sandwich.
Also, hopp über die Strasse und rein in den Laden.
Ausser mir nur ein Gast, hinter dem Tresen ein Mädchen.
Sie fragte was ich wolle. Mit "ein Kafi und ein Sandwich" kam ich bei ihr nicht weiter.
Was genau drauf solle aufs Sandwich. Da ich keine Lust auf Details hatte, sagte ich  "Make it so, as if it would be for yourself" 



Sie schaute mich an, als versuche sie rauszufinden ob ich nur einen Witz machte. Dann zuckte sie mit den Schultern und fing an.
Einmal fragte sie noch "Do you like sweet mustard too?" dann brachte sie es mit dem Kafi.
Auf dem Tablett lagen zwei Sandwich. "This is mine" sagte sie, zeigte auf das Zweite, ging zum Nachbartisch und begann zu mapfen.

Ich biss in meins: 
Ein Poulet-Speck Sandwich wie es auf dem Olymp keine besseres gegeben haben kann!

"O.K.?" fragte sie mit vollem Mund.
Ich konnte nicht anders als: "The best sandwich  for 5000 miles"

Sie nickte, stopfte den Rest von ihrem Sandwich in den Mund und fischte gleichzeitig ihr bimmelndes Mobil aus der Tasche.
Sie telefonierte unüberhörbar mit ihrer Mutter und es ging ebenso unüberhörbar um Alltäglichkeiten, um Tante Marsha und das was ein Mann namens Freddy mit ihr getan hatte und um die Uhrzeit wann sie zu Hause sei und "... jea Mam ... I`ll buy a present ... sure!!!"

Während ich glaube eine ganz aussergewöhnliche Reise zu machen, etwas auf das ich mich lange vorbereitet habe, läuft hier um mich herum, das ganz alltägliche Leben ab.

Durch wie viele Städte bin ich gefahren, wieviele Häuser habe ich passiert, wieviele Schul- Arbeits- und Lebenswege gekreuzt. 

Was unterscheidet das ALLTÄGLICHE vom BESONDEREN?

Spannend wird es dann wenn sich beides begeegnet. 
Wenn die Träume und Sehnsüchte den Alltag berühren. 

Als ich zahlte, stand sie schon lange wieder hinterm Tresen. "Where do you come from?" und "Where do you go?" Sind so die zweiten Fragen nach dem völlig belanglosen "how do yo do" ... die stellt man sich nur wenn eine gewisse Sympathie da ist.

"Honolulu" antwortete ich ihr.
Sie schaute genau mit dem gleichen Blick, wie beim ersten Mal, als sie versuchte rauszukriegen ob ich nur einen Witz machte.
"Aloha" antwortete sie mir und feixte.

... alles alltäglich!









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