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Donnerstag, 11. Juli 2013

CREIDZRIDDERS


Aufgewacht am Fusse der "White Montains" bin ich den ganzen Tag durch sie hindurch gefahren. Es regnete fast ununterbrochen. Trotzdem stieg ich hier und da aus, mit Kamera und Regenschirm. Den Mittag verbrachte ich in Lincoln. Ein mieses Sandwich und eine Cola konnten den Regen auch nicht vergessen machen.

Also versuchte ich zum vierten Mal mein Glück auf einer Bank um die Franken in Dollar zu wechseln.
Das unerwartete und  freundliche "Of course we do" verwandelte sich nach 10 Minuten in drei rote ratlose Gesichter vor einem Bildschirm.


Ich habe fast 3 Monate Zeit ... ich kann warten. 


Während ich den Geschaftbericht der Bank las, hörte ich mehrmals jemanden etwas halblaut rufen "Hrr" "Hrr".
Hinter dem Tresen sass ein dicker Mann, ca. 25 Jahre alt und machte Zeichen ich solle zu ihm kommen.
Er stellte sich als Dillon vor, tat heimlich,schaute immer wieder besorgt zu Tür und zu seinen drei Kollegen, die mit meinen Franken beschäftigt waren.


Dann stiess er eine Lautfolge aus, wie ein besoffener Finne der versucht den Talmud auf kisuaheli vorzulesen. Dabei glotzte er angestrengt auf seinen Monitor.
Der Mann versuchte mit mir deutsch zu reden, indem er vorlas was der GoogleTranslator übersetzte. Er grinste mich stolz an.
"Das wird nicht funktionieren" sagte ich ihm auf englisch "schreib es auf oder dreh  Deinen Monitor"
Dillon fing an zu kritzeln in der Kinderschrift eines 8-jährigen. 


Er wollte alles über die Kreuzritter wissen. Ob ich schon in Wien war, ob es in Deutschland auch Kreuzritter gibt und wie sie organisiert sind.
Dillon hatte offenbar in der Schule nicht so recht aufgepasst und war zudem eher von schlichtem Gemüt.


Um Alles nicht noch schlimmer zu machen (ich stellte mir vor wie sich der dicke Dillon in eine Ritterrüstung zwängt und nach Wien fliegt) sagte ich ihm die Wahrheit.


Die Kreuzritter hätten den Heiligen Krieg (ich fürchte ich sagte es genau so: Holy War) eben aufgegeben, seien nach Europa zurückgekehrt und, soweit nicht in der Schlacht gefallen, eigentlich alle inzwischen verstorben.
Ich musste ihm leider auch mitteilen, dass die Araber und die Juden (politisch nicht ganz korrekt, aber mit meinem Englisch nicht besser differenzierbar) nun das Heilige Land unter sich aufgeteilt hatten, allerdings im ständigen Streit darüber miteinander standen.
Dillon sah mich fassungslos an: "No creidzridders anymore??" ....
"No ... Dillon ... all dead"
Ich muss zugeben, das war der Erste saublöde Amerikaner  den ich traf. Aber Dillon wog sicher 5-7 seiner Spezies auf. Dillon ist Schalterbeamter in einer grossen Bank.
Die drei am Monitor waren inzwischen fertig mit ihren Nachforschungen darüber wie man Franken in Dollar tauscht. "Only 500"
So zog ich mit 470,-$ ab, die restlichen 30,- $ wollten sie unbedingt als Gebühr behalte. Meine kleine Bankenrettung in Vermont.

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